Kunsthalle Rostock in neuem Glanz

Die Kunsthalle Rostock meldet sich nach einer mehrjährigen Sanierung zurück. Zuerst beim Publikum, dann bei der Politik und ab Juni mit Udo Lindenberg. Zum Auftakt werden eigene Kunstschätze gezeigt.
Kunsthalle Rostock
Die Kunsthalle Rostock nach dem Abschluss der Sanierung, im Vordergrund die Plastik «Bellevue» von Eric Poulsen (1979, Beton). © Bernd Wüstneck/dpa

«Es sind wunderbare Räume entstanden, lichtdurchflutet und offen. Das Haus erstrahlt in einem ganz anderen Glanz», sagt Jörg-Uwe Neumann. Der Leiter der Rostocker Kunsthalle kann das Museum für zeitgenössische Kunst nach dreijähriger Generalsanierung ab Samstag wieder für den Publikumsverkehr freigeben. Der einzige Kunsthallen-Neubau der DDR wurde für rund zehn Millionen Euro modernisiert und umgebaut. «Behutsam», sagt Neumann. Der Charakter des Hauses sei bewahrt worden.

Von außen fällt die Sanierung auf den ersten Blick eher nicht auf. Die Fassade wurde teilweise abgenommen und das 1969 eröffnete Gebäude gedämmt. Im Inneren werden die Veränderungen deutlich: Die Holzböden wurden erneuert. Die früher an vielen Stellen nur geweißten Klinkerwände verkleidet, geebnet und verputzt, so dass die Exponate intensiver zur Geltung kommen. Eine neue Klimaanlage wurde installiert, in der oberen Etage wurden hohe Türglaskonstruktionen eingebaut und ein neuer Dunkelraum für Videovorführungen geschaffen.

Worauf Planer und Museumsleitung besonders stolz sind: Die rund 2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind erstmals durch den Einbau eines Aufzugs barrierefrei zugänglich. Das Museum ist weiter als Rundgang konzipiert. Sichtachsen erlauben aus dem unteren Museumsbereich großzügigere Aussichten auf die Parklandschaft am Schwanenteich.

Zum Auftakt wird von Samstag an eine Ausstellung mit einer Auswahl aus der mehr als 10.000 Werke umfassenden Sammlung der Kunsthalle gezeigt, darunter im gesamten Erdgeschoss der Zyklus «Huldigung an Hafez» von Günther Uecker. Die Bilder waren auch Teil der letzten Ausstellung vor der Schließung der Kunsthalle vor drei Jahren. Der heute 93-jährige Uecker habe die 42 Arbeiten des Zyklus 2020 der Stadt Rostock geschenkt. «Das ist eine der wertvollsten Schenkungen in der Geschichte der Kunsthalle», sagt Neumann.

Die Eröffnungsausstellung trägt den Titel «Unsere Sammlung 1891-2022» und zeigt Werke von mehr als 100 Künstlern, darunter von Feliks Büttner, Norbert Bisky und Werner Tübke. Im sogenannten Plastiksaal steht zudem ein Neuzugang: Die Bronzeplastik «Zwischen 13 und 14» der Bildhauerin Susanne Rast. Das Werk ist ein Geschenk der OSPA-Stiftung. Neu und dauerhaft steht im Außenbereich seit Freitag die von Andrea Pichl geschaffene Installation «Kiosk - Fragmente einer Zeit», in der auch ausrangierte Metallteile der Kunsthalle wie Gitter und Türen eingearbeitet wurden.

Am Samstag und Sonntag ist die Kunsthalle von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Es sind mehrere Live-Kunstaktionen, Führungen und am Samstag eine Podiumsdiskussion geplant zum Thema «Wie wichtig ist ein Museum heute für die Kunst?». Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) kommt am Montagabend zur Eröffnung.

Und Ende des Monats hat sich Udo Lindenberg angesagt: Er eröffnet in der Kunsthalle seine vom 1. Juni bis September dauernde Ausstellung «Udo Lindenberg - Malerei, Musik & große Show».

© dpa
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