Peenemünder Museumsbeschäftigte wollen mehr Geld

Die Beschäftigten des Historisch-Technischen Museums (HTM) Peenemünde haben vom Land Geld für eine angemessene Bezahlung eingefordert. Bislang könne das Museum mit dem Land als Hauptgesellschafter nur so viel Gehalt zahlen, wie es selbst einnehme, teilte der Betriebsrat am Donnerstag mit. Die Bezahlung sei seit Jahren massiv untertariflich, durchschnittlich um 30 Prozent. Wegen steigender Ausgaben werde die Lücke immer größer.
Bettina Martin
Bettina Martin, Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, bei einer Ausstellungseröffnung. © Frank Hormann/dpa/Archivbild

Die Schweriner Ministerin für Kultur, Bettina Martin (SPD), stellte Besserung in Aussicht: «Die Landesregierung will eine tarifgerechte Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherstellen.» Entsprechende Verhandlungen liefen. Derzeit würden alle aktuell besetzten Stellen dafür erfasst und etwa die Tätigkeiten bewertet. «Die Ergebnisse werden bis zum 31. März 2023 erwartet», sagte Martin. Sie sollten dann den Beschäftigten und im Aufsichtsrat vorgestellt werden.

Die Versuchsanstalt in Peenemünde gilt als größter militärisch-industrieller Forschungskomplex des nationalsozialistischen Deutschlands. Dort wurde am weltweit ersten Marschflugkörper und an der ersten funktionierenden Großrakete gearbeitet. Die sogenannten Vergeltungswaffen wurden auch von KZ-Häftlingen gebaut und forderten zahlreiche Opfer. Gleichzeitig gilt der Ort als eine Wiege der Raumfahrt.

Der Betriebsrat verwies in seiner Kritik auf die bundesweite Bedeutung des Museums, das eines der besucherstärksten im Nordosten sei. Seiner Darstellung nach könnte es wegen der untertariflichen Bezahlung auch zu Problemen bei der Neugestaltung der Dauerausstellung kommen. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) habe ein Tariftreuegesetz angekündigt, demzufolge öffentliche Gelder nur noch an tarifgebundene Auftragnehmer vergeben werden dürfen. Damit sei die Förderung für die Modernisierung von insgesamt zehn Millionen Euro durch Land und Bund eigentlich nicht zulässig. Die Landesregierung habe das Thema bislang verschleppt.

© dpa
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