Der Kreis Nordwestmecklenburg plant die Errichtung einer Unterkunft für Flüchtlinge in Gadebusch. Zwischen 100 und 150 Menschen könnten in einer Containerunterkunft in der Nähe der Polizei untergebracht werden, teilte Landrat Tino Schomann (CDU) am Mittwochabend den Bürgern in Gadebusch mit. Der NDR hatte zuvor berichtet. Laut Polizeiangaben trafen sich am Mittwoch rund 140 Personen in der Feuerwehr in Gadebusch zu einer Bürgerversammlung.
Ein genauer Zeitpunkt für die Umsetzung ist laut Landkreis noch nicht bekannt, der Planungsprozess stehe noch am Anfang. Wie es weiter hieß, ist das Land Mecklenburg-Vorpommern Eigentümer des Geländes, dieses müsse noch umgebaut und hergerichtet werden.
Etwa 250 Menschen demonstrierten laut Augenzeugen vor dem Gebäude. Die Stimmung vor Ort sei aufgeregt gewesen. Auch Vertreter des rechten Spektrums waren demnach unter den Demonstrierenden. Im Vorfeld wurde auf dem Messenger-Dienst Telegram zur Demo und gegen die Pläne zur Unterbringung von Geflüchteten aufgerufen.
Nach Protesten gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Upahl - ebenfalls im Kreis Nordwestmecklenburg - sucht die Verwaltung nach Alternativen. In dem 500-Seelen-Ort soll eine Unterkunft für 400 Geflüchtete errichtet werden. Anwohner wollen dies verhindern. Bei der entscheidenden Kreistagssitzung hatte es Tumulte gegeben.