Ex-Heinkel-Gelände: Erster Bauantrag für Werftdreieck

Der Stadthafen ist nicht weit, das Szene-Viertel KTV um die Ecke und die Anbindung gut - es geht um das künftige Quartier Werftdreieck in Rostock. Bis die Bagger rollen, wird es wohl eine Weile dauern. Die Planung läuft.
Das Quartier Werftdreieck liegt brach und wartet auf eine künftige Bebauung. © Bernd Wüstneck/dpa/Archivbild

Rund fünf Jahre nach dem Abriss der denkmalgeschützten Heinkel-Mauer in Rostock will die städtische Wohnungsgesellschaft Wiro in diesem Jahr den Bauantrag für den ersten Bauabschnitt einreichen. «Die Planungen für das Quartier Werftdreieck kommen voran», sagte Wiro-Sprecher Carsten Klehn.

Der erste von fünf Abschnitten umfasst eine Fläche von rund zwei Hektar, auf der eine Parkgarage, ein Bürogebäude, ein Kindergarten und fünf Wohngebäude entstehen sollen. Auf dem insgesamt neun Hektar großen Areal waren im Zweiten Weltkrieg Werkstätten der Heinkel-Flugzeugwerke untergebracht. Später nutzte die Neptun-Werft die Fläche.

«Hier ist auch Rostocks Industriegeschichte zu Hause», sagte Klehn mit Blick auf die vielfältige Nutzung der heutigen Industriebrache zwischen der vierspurigen Lübecker Straße, der Werftstraße, Straßenbahn und der Bahntrasse Rostock-Warnemünde.

Die Heinkel-Werke sind eines der umstrittensten Kapitel in der Rostocker Wirtschaftsgeschichte, an das bis zum 22. Januar unter dem Titel «Heinkel in Rostock - Innovation und Katastrophe» auch eine Ausstellung im Kulturhistorischen Museum erinnert.

Die Backsteine der etwa 80 Meter langen und rund 10 Meter hohen Heinkel-Mauer wurden bei dem Abriss 2018 gesichert und eingelagert. Mit ihnen soll später an die Geschichte des Standorts erinnert werden. Bis es soweit ist, dürfte es dauern. Das Projekt ist komplex, und die Planung braucht Zeit.

Es geht insgesamt um Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe. Früher waren 250 Millionen Euro im Gespräch. Doch bei der Baupreisentwicklung und der gestiegenen Inflation lassen sich für derartige Großprojekte kaum verlässlichen Schätzungen abgeben.

Das Gesamtkonzept sieht rund 700 Wohnungen vor. Dazu kommen ein zwei Hektar großer Park, Einzelhandelsgeschäfte, Parkhäuser und Büroflächen. «Es entsteht hier ein komplettes Wohnquartier», sagte der Wiro-Sprecher. Für «2000 Menschen und mehr» ist es gedacht. 25 Prozent sollen der Planung zufolge als sozial geförderter Wohnungsbau integriert werden, um einen entsprechenden Anteil an Wohnungen mit Mietpreisbindung zu gewährleisten.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Internet news & surftipps
Apple-Chef Cook wettet mit Computer-Brille auf die Zukunft
People news
Barrymore über Mutter: Ich muss wachsen, obwohl sie da ist
Fußball news
Fragen und Antworten zum Champions-League-Finale in Istanbul
Tv & kino
Michael Keaton dreht «Beetlejuice»-Fortsetzung
People news
Historisch: Prinz Harry in Londoner Prozess im Zeugenstand
Internet news & surftipps
Computer-Brille: Apple stößt in neue Produkt-Kategorie vor
Handy ratgeber & tests
Galaxy-S23-Größe: Die drei Samsung-Modelle im Vergleich
Reise
Reiseveranstalter pleite: Wie gibt es Geld zurück?