«Zurzeit riskieren wir, dass die Windbranche weiter in die Knie geht und die Arbeit an Deutschland vorbeigeht.» Nach Angaben der IG Metall waren rund 250 Teilnehmer nach Berlin gereist.
Während der vergangenen Jahre hatte die Windindustrie nach Branchenangaben um die 50.000 Jobs verloren. Für den anstehenden massiven Ausbau der Windenergie an Land und auf See suchen die Unternehmen händeringend Fachkräfte. Die Rede ist von mehreren zehntausend Beschäftigten, die bis zum Ende des Jahrzehnts zusätzlich benötigt werden.
Ein Schlüssel für Attraktivität der Industrie als Arbeitgeber sind aus Sicht der IG Metall tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen. «Es braucht mehr Tarifverträge in der Windbranche und den Erneuerbaren Energien insgesamt», sagte Friedrich. «Während einige Unternehmen beispielhaft nach vorne gehen, liegt die Tarifbindung insgesamt immer noch bei unter 40 Prozent. Wer gute Fachkräfte in der Windindustrie will, der muss auch Tariflöhne zahlen.»
Die IG Metall streitet seit mehr als einem Jahr mit der deutschen Vestas-Tochter um einen Tarifvertrag. Weil die Verhandlungen nicht vorankommen, wird Vestas seit Monaten von der IG Metall bestreikt.