Ein 26-jähriger Mann soll am Bahnhof in Greifswald einen 34-Jährigen niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben. Dem Tatverdächtigen werde versuchter Totschlag vorgeworfen, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Das Amtsgericht Greifswald habe Haftbefehl erlassen und den Mann in Untersuchungshaft genommen, weil Fluchtgefahr bestehe. Der Tatverdächtige, bei dem laut Polizei 1,6 Promille Atemalkohol gemessen wurden, habe keine Angaben gemacht.
Passanten hatten den Vorfall am Montagabend am Bahnhof beobachtet und die Polizei alarmiert. Nach bisherigen Ermittlungen soll der 26-Jährige vorher mit dem 34 Jahre alten Opfer in Streit geraten sein. Das belegten Videoaufnahmen, hieß es von der Stralsunder Staatsanwaltschaft. Der Geschädigte habe dabei plötzlich einen Messerstich in den Hals bekommen. Er sei lebensbedrohlich verletzt.
Es sei weiter unklar, ob der Mann überlebt. Er könne vorerst nicht zu dem Vorfall befragt werden, hieß es am Nachmittag. Rettungskräfte mussten den Mann bereits am Tatort wiederbeleben.
Der Tatverdächtige, der aus der Region Greifswald stamme und keinen festen Wohnsitz habe, war nach der Messerattacke geflohen. Nach Hinweisen von Zeugen wurde er danach in den Wallanlagen gefasst. In der Nähe des Bahnhofs sei auch ein Messer als mutmaßliches Tatwerkzeug gefunden worden. Der Flüchtige hatte es wohl weggeworfen.
Die Ermittlungen zu dem Fall dauern an. So soll noch geklärt werden, in welcher Beziehung die Männer zueinander standen und was das Motiv der Tat war. Für einen Raub gebe es bisher keine Hinweise. Laut Staatsanwalt war auch der Geschädigte etwas angetrunken und hatte keinen festen Wohnsitz in Greifswald.