Karl-Marx-Denkmal nach Reparatur neu aufgestellt

Die Stadt Neubrandenburg hat als frühere Bezirksstadt zahlreiche Kunstwerke aus DDR-Zeiten. Die Karl-Marx-Statue wurde repariert wieder aufgestellt, nachdem ihr im Februar ein Arm gestohlen wurde.
Karl-Marx-Statue kehrt zurück
Das reparierte Karl-Marx-Denkmal wurde wieder aufgestellt. © Bernd Wüstneck/dpa

In Neubrandenburg ist ein 53 Jahre altes Denkmal des Philosophen Karl Marx (1818-1883) wieder aufgestellt worden. Arbeiter des städtischen Bauhofes bugsierten das mit Sockel 1,8 Tonnen schwere Denkmal am Freitag auf seinen Platz in einem kleinen Park am Friedrich-Engels-Stadtring. Dort stand die etwa 2,20 Meter große Bronzestatue, der im Februar von Unbekannten der rechte Unterarm abgetrennt worden war, seit 2018. Die Polizei konnte bisher weder das gestohlene Arm-Stück noch die Täter finden und ermittelt wegen Sachbeschädigung.

«Sachbeschädigung ist keine demokratische Meinungsäußerung», sagte Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) am Denkmal. Auf der Metall-Beschreibungstafel des Denkmals, die später erneuert werden soll, sind noch Spuren der Abtrennung zu sehen: Roststellen, die auf die Glut der fliegenden Metallspäne beim Abtrennen zurückgehen.

Das Denkmal wurde bei einer Spezialfirma in Schöneiche bei Berlin fachgerecht repariert. Die Kosten von rund 6000 Euro haben private Spender übernommen. Die Statue war ein Auftragswerk des Berliner Bildhauers Gerhard Thieme (1928-2018). Er hatte es zum 20. Jahrestag der DDR 1969 für die damalige Bezirksstadt Neubrandenburg geschaffen. Dort stand es von 1969 bis 1990 auf dem Marktplatz, dem damaligen Karl-Marx-Platz, und wurde später umgesetzt.

Dabei war es zu hitzigen Diskussionen darüber gekommen, dass das Denkmal nicht mehr ins Stadtzentrum sollte. «Es ist wichtig, sich mit der Geschichte der Stadt auseinanderzusetzen», sagte Witt. Um Beschädigungen des Denkmals künftig zu erschweren, hat die Stadt die Büsche und Hecken zum stark befahrenen Stadtring komplett entfernen lassen.

Zudem wurde ein Fliesenkunstwerk in der Hochschule Neubrandenburg unter Denkmalschutz gestellt. Das Wandmosaik stammt aus dem Eröffnungsjahr der Bildungseinrichtung 1989. Die damalige Pädagogische Hochschule war am 1. Oktober 1989 als letzter DDR-Hochschulneubau von der damaligen DDR-Bildungsministerin Margot Honecker (1927-2016) eröffnet worden, hat inzwischen aber ein ganz anderes Profil.

© dpa
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