Der Beginn der Erkundungsarbeiten ohne Information an Land und Region lasse erkennen, dass man nicht darauf vertrauen könne, dass mit offenen Karten gespielt werde, kritisierte Kerth. «Die betroffenen Gemeinden und der Landkreis müssen aus erster Hand mitgenommen und informiert werden. Es ist nicht zu viel verlangt, dass ein Bundesministerium bei einem derart sensiblen Vorhaben Kontakt zum betroffenen Landkreis und zu den Gemeinden aufnimmt.»
Ungeachtet von Protesten aus der Bevölkerung und Ablehnung durch die Landesregierung waren am Wochenende vor Sellin erste Arbeiten für den Bau eines Terminals mit zwei Anlegern für Spezialschiffe zur Anlandung von Flüssigerdgas (LNG) angelaufen. Wie ein Sprecher des Energiekonzerns RWE (Essen) mitteilte, handelt es sich dabei «lediglich um Erkundungsarbeiten». Diese seien vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee genehmigt worden.
Die Bundesregierung gab sich zuletzt wenig auskunftsfreudig bezüglich der Pläne vor Rügen und wurde dafür wiederholt kritisiert.