Ein Dachbrand im Eisenbahn- und Technikmuseum Schwerin hat am Freitag zur zeitweiligen Sperrung des benachbarten Hauptbahnhofs und damit zu spürbaren Beeinträchtigungen im Nah- und Fernverkehr geführt. Wegen der starken Rauchentwicklung war nach Ausbruch des Feuers am Mittag das Bahnhofsgebäude den Angaben einer Polizeisprecherin zufolge vorsorglich evakuiert worden. Züge durften den Hauptbahnhof laut Bundespolizei nicht passieren. Sie wurden an Haltepunkten vor dem Schweriner Hauptbahnhof gestoppt. Eine riesige schwarze Rauchwolke stand über der nördlichen Innenstadt, der Brandgeruch war auch am Markt noch zu riechen.
Gegen 16.00 Uhr wurde die Bahnhofshalle wieder freigegeben, nicht aber die Bahnsteige. Ab 17.00 Uhr durften Züge wieder langsam durch den Hauptbahnhof rollen, wegen der anhaltend massiven Rauchbelastung aber nicht dort halten, wie der Regionalsprecher der Bundespolizei, Frank Schmoll, sagte. Für Fahrgäste, die von Schwerin aus abreisen wollten, wurde demnach ein Ersatzverkehr eingerichtet. Gegen 18.45 Uhr war das Feuer dann gelöscht und der Bahnhof wurde nach Schmolls Worten wieder komplett freigegeben. Es könne aber noch einige Zeit zu Verspätungen kommen, sagte er.
Wie Feuerwehr-Einsatzleiter Stephan Jacobi sagte, waren insgesamt etwa 120 Mitglieder von Feuerwehren aus Schwerin und umliegenden Ortschaften an der Brandbekämpfung beteiligt. Nach seinen Angaben war das Feuer im Dachgebälk eines Hallenteils des Museums ausgebrochen und hatte sich auf weitere Bereiche ausgedehnt. Das mit Teerpappe bedeckte Dach sei stückweise heruntergebrochen.
Zur Brandursache gab es zunächst keine Angaben. Ermittler der Kriminalpolizei sowie der Bundespolizei seien aber bereits am Freitag vor Ort gewesen, hieß es. Verletzte habe es nicht gegeben. Zu den Schäden sagte Jacobi, die Bahnbetriebshalle des Museums mit historischen Lokomotiven und Eisenbahnwaggons sei vom Feuer relativ unversehrt geblieben. Es sei gelungen, das Feuer vor diesem Bereich zu stoppen. Andere Teile der Ausstellung, in der etwa Uniformen und alte Kursbücher gezeigt würden, seien stärker betroffen.
Der Hallenkomplex auf dem Bahnhofsgelände wird von einem Verein als Eisenbahn- und Technikmuseum genutzt. Das denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und gilt als einer der ersten Industriebauten in Mecklenburg.