Baustelle Schloss Ludwigslust: 26,5 Millionen Euro Kosten

Das 250 Jahre alte herzogliche Schloss in Ludwigslust ist ein Juwel - auch wegen seiner einzigartigen Ausschmückung mit vergoldetem Papiermaché im Innern. Mehr als die Hälfte des Schlosses ist derzeit Baustelle, Überraschungen inklusive.
Ein Restaurator reinigt die vergoldeten Wandverzierungen im Goldenen Saal von Schloss Ludwigslust. © Jens Büttner/dpa

Das herzogliche Residenzschloss Ludwigslust erlebt derzeit eine umfangreiche Verjüngungskur. Für rund 26,5 Millionen Euro werden der Westflügel - den traditionell die Damen bewohnten - und der zentral gelegene Goldene Saal restauriert, wie es bei einer Baustellenbegehung mit Finanzminister Heiko Geue (SPD) am Mittwoch hieß. Der Ostflügel mit den Wohn- und Repräsentationsräumen der Herzöge war bereits 2016 nach mehrjähriger Restaurierung wiedereröffnet worden. Er ist auch während der jetzt laufenden Bauarbeiten für den Museumsbetrieb geöffnet.

Ludwigslust war für rund 70 Jahre im 18. und 19. Jahrhundert die Residenz der mecklenburgischen Herzöge. Mit dem Schlossbau war 1772 begonnen worden. Das Besondere ist der kostbare Raumschmuck aus Papiermaché, der insbesondere im Goldenen Saal beeindruckt. Allerdings bereiteten schon seit Längerem Feuchtigkeitsflecken an der Decke Sorgen. Als man nun das Gebälk über dem Saal näher in Augenschein nahm, gab es eine böse Überraschung: Infolge eindringender Feuchtigkeit hatten sich Echter Hausschwamm und Braunfäule gebildet, so die Bauexperten. Die Sanierung bedeute Zusatzkosten von rund einer halben Million Euro.

Nach Worten von Robert Klaus vom Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt soll der Westflügel bis 2024 fertiggestellt werden, der Goldene Saal voraussichtlich 2025. Anschließend sollen die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV (SSGK) die Ausstellung einrichten, an deren Konzeption bereits gearbeitet wird.

Das Konzept sieht nach Worten von SSGK-Direktorin Pirko Zinnow vor, im Westflügel die Damen des Hofes und ihr Wirken darzustellen. Die Ausstellung soll organisch mit vorhandenen historischen Einrichtungsgegenständen verbunden werden, sagte sie. Unter anderem war auf dem Dachboden des Schlosses das originale Bett der Erbgroßherzogin Alexandrine (1803-1892), einer Tochter der preußischen Königin Luise, gefunden worden. Einige Stücke würden auch nach Vorbildern auf Gemälden nachgebaut. An die Wände kommen nachgewebte Seidentapeten sowie in einigen Räumen Papiertapeten nach historischem Vorbild.

Geue betonte, mit der Restaurierung und der neuen Ausstellung im Westflügel werde Schloss Ludwigslust als Tourismusmagnet im Binnenland weiter gewinnen. «Schloss Ludwigslust ist ein kultureller und touristischer Schatz», sagte er. Als Eröffnungstermin ist den Angaben zufolge das Jahr 2026 angepeilt.

© dpa
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