Erpenbeck habe mit ihrem Roman, der in der Endphase der DDR im Jahr 1986 beginnt, ein Prosanetz geschaffen, in dem die Geschichte einer großen Liebe zwischen Euphorie, Enttäuschung und zunehmendem psychologischen Druck erzählt wird. Nach Einschätzung der Jury gelingt der Autorin «eine nahtlose Verbindung von Privatem und Öffentlichem», wobei die Ideale des Staates ebenso zur Sprache kommen wie sein Scheitern 1989/1990.
Der Preis wird alle zwei Jahre von der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg und der Berliner Kanzlei Gentz und Partner vergeben und würdigt deutschsprachige Autoren, in deren Schaffen sich Bezugspunkte zur Poetik Uwe Johnsons (1934-1984) finden. Preisträger waren unter anderem Irina Liebmann, Ralf Rothmann, Lutz Seiler, Christoph Hein, Christa Wolf (1919-2011) und auch Uwe Tellkamp.