In Mecklenburg-Vorpommern sind vergleichsweise viele hochqualifizierte Menschen beschäftigt. Wie das Statistische Amt am Mittwoch in Schwerin mitteilte, hatten im Jahr 2019 im Nordosten rund 360.000 Personen einen Meister-, Fachhochschul- oder Universitätsabschluss. Mit 26,1 Prozent lag deren Anteil an der Landesbevölkerung ab 15 Jahren über dem bundesweiten Wert, der mit 25 Prozent angegeben wurde.
Den höchsten regionalen Anteil wiesen demnach Schwerin mit 36,7 und Rostock mit 30,1 Prozent auf. In der Landeshauptstadt sind viele Menschen in Behörden und Ämtern tätig, in Rostock gibt es die größte Universität des Landes und eine Hochschule. Den landesweit geringsten Anteil Hochqualifizierter wies die Statistik mit 18,9 Prozent für den Landkreis Vorpommern-Greifswald aus, obwohl auch dort eine Universität ansässig ist.
Den bundesweit höchsten Anteil weist den Berechnungen auf Basis des Mikrozensus zufolge München mit 43 Prozent auf, den niedrigsten Gelsenkirchen mit 11,8 Prozent. Als mögliche Gründe für die teilweise großen regionalen Unterschiede nannte ein Sprecher des Statistikamtes das jeweilige Jobangebot, die wissenschaftliche Infrastruktur und den Bevölkerungsanteil an Migranten.
Wie aus der Statistik weiter hervorgeht, sind Frauen im Nordosten im Schnitt etwas höher qualifiziert als Männer. Ihr Anteil an den Hochqualifizierten beträgt 50,5 Prozent, im Bundesdurchschnitt sind es 43,2 Prozent der Frauen.
Nach Einschätzung von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) sind die Daten Beleg dafür, dass in Mecklenburg-Vorpommern eine gute Ausbildung und gute Studienabschlüsse ermöglicht werden. Zudem zeige sich, dass Hochqualifizierte im Land blieben. Die langfristig angelegten Bildungsprogramme des Landes zielten auf eine hohe Qualität von Schulabschlüssen. «Derzeit sind etwa die Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungen in Mathematik zu nennen und die Netzwerkarbeit in der Begabungsförderung – zum Beispiel im MINT-Bereich», erklärte Oldenburg.
Aus Wirtschaft und Handwerk mehren sich allerdings die Klagen, dass bei der Berufsorientierung zu sehr auf die akademische Laufbahn orientiert werde. So blieben Jahr für Jahr immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt und Betrieben fehle der Berufsnachwuchs.