Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen

Der Tourismus, der vielen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Arbeit gibt, ist noch weitgehend im Winterschlaf. Zudem verzögert sich der Neustart auf den Werften im Land, insbesondere weil Aufträge für die Marine noch ausbleiben. Die Folgen sieht man auf dem Arbeitsmarkt.
Agentur für Arbeit
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit leuchtet. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat sich in Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt, im Vergleich zum Januar aber wieder abgeschwächt. Wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit in Kiel am Mittwoch mitteilte, waren im Februar im Nordosten rund 68.400 Menschen ohne Job und damit 1200 mehr als im Vormonat. Prozentual war das im Vergleich der Bundesländer aber der stärkste Zuwachs.

Die Arbeitslosenquote stieg leicht von 8,3 auf 8,4 Prozent. Nur in Bremen (10,5) und Berlin (9.0) lag die Quote höher. Der Landkreis Rostock verzeichnete mit 6,2 Prozent erneut den niedrigsten Wert im Nordosten. Bundesweit war die Quote mit 5,7 Prozent nur wenig geringer.

Der Zuwachs der Arbeitslosigkeit im Vergleich zu Februar 2022 fiel in Mecklenburg-Vorpommern deutlich höher aus. Binnen eines Jahres stieg die Zahl der Arbeitslosen im Land um 6300. Als wesentlichen Grund dafür nannte die Regionaldirektion die Registrierung von Flüchtlingen aus der Ukraine in der Arbeitslosenstatistik. Diese Zahl habe sich gegenüber dem Februar des Vorjahres um eben 6300 erhöht.

Der Chef der Regionaldirektion Nord, Markus Biercher, bezeichnete die Lage am Arbeitsmarkt als insgesamt robust. Die Personalnachfrage habe im Februar wieder leicht angezogen, bei den Arbeitsagenturen im Land seien 18.400 freie Stellen gemeldet. Erfreulich sei, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vorjahresvergleich um 1900 gesunken sei. Doch hatte es in den letzten Monaten dabei kaum noch Veränderungen gegeben, was als Indiz für eine strukturell verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit gilt.

Biercher knüpft indes Hoffnungen an die Einführung des Bürgergeldes zu Beginn des Jahres. «Diese Reform ermutigt insbesondere die langzeitarbeitslosen Kundinnen und Kunden der Jobcenter ohne Berufsabschluss, einen neuen Anlauf zu unternehmen. Denn die Verlängerung der Umschulungszeiten auf bis zu drei Jahre und zusätzliche finanzielle Anreize machen eine berufliche Weiterbildung nicht nur attraktiver, sie erleichtern den Kundinnen und Kunden der Jobcenter auch die Entscheidung, sich zu qualifizieren», sagte er. Ein Berufsabschluss erleichtere die Integration in Beschäftigung und senke das Risiko einer erneuten Arbeitslosigkeit deutlich.

Wie aus den Daten der Arbeitsagentur weiter hervorgeht, nahm die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Nordosten ab, insbesondere durch Arbeitsplatzabbau in Industrie und Bauwirtschaft. Im Dezember habe es 578.200 solcher Beschäftigungsverhältnisse gegeben, 2600 weniger als ein Jahr zuvor. Allein das verarbeitende Gewerbe habe 2800 Stellen abgebaut. Zuwächse habe es im Gesundheits- und Sozialwesen und im Bereich der öffentlichen Verwaltung gegeben.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) erinnerte an die neue Richtlinie zur Förderung der berufsbegleitenden Qualifizierung, die nun auf einen größern Kreis von Zuwendungsempfängern ziele. «Attraktive Arbeitgeber haben bessere Möglichkeiten, Fachkräfte an sich zu binden und auch neue einzustellen. Viele Unternehmen stellen sich darauf ein. Neben einer tarifgebundenen Entlohnung zählt hierzu auch das Angebot für berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Weiterbildung und Qualifizierung sind dabei sehr sinnvolle Instrumente», erklärte Meyer. Die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft hänge mehr denn je von den Kompetenzen und Qualifikationen der Beschäftigten ab.

© dpa
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