Neben Corona-Infektionen sorgten laut Statistik vor allem Atemwegserkrankungen maßgeblich für den außergewöhnlich hohen Krankenstand im Sommer. Mit 27.800 Atemwegs-Krankmeldungen habe es fast dreieinhalb Mal so viele wie in den Vorjahren gegeben. Laut Becker meldeten sich im Juni, Juli und August in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt rund 188.000 AOK-Versicherte krank und damit so viele wie noch nie in diesem Zeitraum. Im Mittel der Vorjahre habe es in den drei Sommermonaten mit rund 122 000 Krankmeldungen etwa 54 Prozent weniger gegeben, hieß es.
«Das Ende der Maskenpflicht in vielen Bereichen hat bewirkt, dass die Schnupfen-Saison in diesem Jahr bis in den Sommer hineinreichte. Die Menschen holten offenbar viele Infekte nach, die durch die Kontaktbeschränkungen der vergangen zwei Jahre unterbunden worden waren», sagte Becker zur Erklärung.
Zuvor hatten auch andere Versicherungen wie die Techniker Krankenkasse, die Barmer oder die KKH über vergleichsweise hohe Krankenstände berichtet. Demnach hatten Kindertagesstätten und Arztpraxen im ersten Halbjahr besonders stark unter Personalausfällen zu leiden. Doch auch in der Wirtschaft hätten sich Arbeitnehmer deutlich häufiger wegen grippaler Infekte oder Corona-Ansteckungen krank gemeldet, hieß es.
Laut Ersatzkassen-Verband vdek hat die AOK im Nordosten über 400.000 Versicherte, die Techniker knapp 200.000 und die Barmer etwa 270.000.