Die Ursache des tödlichen Flugzeugabsturzes während einer Bundeswehrübung im Kreis Hersfeld-Rotenburg vom Mittwochmittag ist weiterhin unklar. Mit einem Zwischenbericht sei etwa Ende November zu rechnen, sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig am Donnerstag. Bis zur Vorlage des Abschlussberichts könne es rund ein Jahr dauern. Die Ermittlungen würden laufen, BFU-Mitarbeiter seien seit Mittwoch vor Ort. Die Absturzstelle war auch am Donnerstag für die Bergungs- und Aufräumarbeiten weiträumig abgesperrt, auf Bildern war ein breites Trümmerfeld zu sehen.
Bei dem Unglück nahe Neuenstein waren die beiden Flugzeuginsassen ums Leben gekommen. Laut Auskunft der Bundeswehr handelte es sich um Zivilisten. Die Polizei Fulda teilte mit, die Identität der Todesopfer stehe weiterhin nicht zweifelsfrei fest. Es handle sich vermutlich um Männer. Zur Identifizierung und zur Klärung der Todesursache habe die Staatsanwaltschaft Fulda eine Obduktion angeordnet, diese werde voraussichtlich am nächsten Mittwoch stattfinden.
Den Polizeiangaben zufolge hatte ein Zeuge beobachtet, wie die zweisitzige Propellermaschine zunächst Schleifen geflogen sei. Dann habe sich die Flugsituation plötzlich verändert und das zivile Flugzeug sei aus rund 600 Metern auf eine Wiese in der Nähe eines Truppenübungsplatzes gestürzt. Bei der Maschine handelte es sich um das Modell «Pilatus PC-9» und damit laut BFU-Angaben um einen relativen kleinen Zweisitzer mit einem leistungsfähigen Motor. Sie gehörte einer Firma aus Kiel und war von der Bundeswehr gechartert worden.
Das Flugzeug war im Rahmen eines Ausbildungseinsatzes in der Luft gewesen. Dabei würden Soldaten «Kommunikationsverfahren mit eigenen Luftfahrzeugen» üben, wie ein Sprecher der Bundeswehr am Donnerstag mitteilte. «Die Nutzung von zivilen Flugunternehmen zur Ausbildungsunterstützung» sei dabei üblich. Laut Angaben der BFU war das Flugzeug für eine sogenannte «Flugzieldarstellung» genutzt worden, mit solchen Übungen könne zum Beispiel das Eindringen eines Flugzeugs in den deutschen Luftraum simuliert werden.