Deutschlandweit hat sich der Anstieg der Mieten im dritten Quartal nach einer Phase relativ moderater Zuschläge wieder beschleunigt, geht aus den Daten hervor. «Es zeigt sich, dass die Dynamik zunimmt», sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Die Menschen suchten zunehmend Mietwohnungen, während einige Vermieter offenbar wegen der hohen Inflation höhere Mieten ansetzten.
Hessen zählte mit dem Plus von 4,3 Prozent zu den Flächenländern mit den niedrigsten Aufschlägen neben Sachsen und Baden-Württemberg. Die Angebotsmieten in Hessen bewegten sich etwa im Schnitt des dritten Quartals über die vergangenen drei Jahre (plus 4,2 Prozent). Die Angebotsmieten bedeuten noch keine Abschlüsse, zeigen aber die Richtung am Markt. Auch lässt sich nur selten über Mieten verhandeln.
In Frankfurt stiegen die Angebotsmieten im dritten Quartal um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das war das geringste Plus unter den großen Metropolen. «In den sehr teuren Städten fallen die Zuwächse – wahrscheinlich aufgrund fehlender Zahlungsfähigkeit – geringer aus», sagte Voigtländer. In den Metropolen haben die Mieten nach Jahren des Immobilienbooms schon ein sehr hohes Niveau erreicht.
Gestiegene Kreditzinsen, teures Bauen und die hohe Inflation machen Wohneigentum weniger erschwinglich. Viele Menschen weichen auf den Mietmarkt aus. Auch ist die Zuwanderung mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gestiegen, was den Druck am Wohnungsmarkt erhöht.