Eisregen sorgt für Unfälle und Verspätungen in Hessen

Der Winter hat in Hessen weiter Folgen für Fluggäste, Bahn- und Autofahrer. Eisregen und Glätte verursachen Straßenchaos am Morgen. Der Frankfurter Flughafen kämpft mit Ausfällen und langen Wartezeiten.
Ein Flugzeug landet hinter Signallichtern auf einem Flughafen. © Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Platzwunden und Knochenbrüche durch Stürze, Verkehrschaos im Busverkehr und Verspätungen am Flughafen: Das Winterwetter hat den Menschen in Hessen einen unschönen Start in die Woche beschert. Polizei und Rettungskräfte waren am Montag im Dauereinsatz. Allein im Norden krachte es bis zum Mittag auf den Straßen rund 170 Mal, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Kassel mitteilte. Wiesbaden meldete bis 12 Uhr sogar rund 200 Einsätze des Rettungsdienstes. Zum Vergleich: An einem Werktag arbeite man in der Landeshauptstadt etwa 80 Einsätze ab, sagte ein Sprecher der Stadt.

Die Rettungswagen waren in Wiesbaden fast ununterbrochen unterwegs, einige Fahrzeuge kamen gar nicht zur Unfallstelle durch. Deshalb kamen auch Löschfahrzeuge der Berufsfeuerwehr bei medizinischen Notfällen zum Einsatz, erklärte der Stadtsprecher. Wegen Eisregen und Glätte konnte auch die Müllabfuhr nicht wie gewohnt um 6.00 Uhr in den Tag starten und die Touren komplett fahren. Abholtermine mussten verschoben werden, unter anderem war dies auch in Frankfurt der Fall.

Bus- und Bahnfahrer sowie Passagiere am Frankfurter Flughafen mussten sich gedulden. Vielerorts fiel der Schulunterricht aus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte die Menschen in Hessen wegen gefrierenden Regens gewarnt, nach Möglichkeit den Aufenthalt im Freien zu vermeiden oder zumindest mit Bedacht und Vorsicht unterwegs zu sein.

An Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt seien nach Stand vom Mittag rund 190 Flüge gestrichen worden, teilte eine Sprecherin mit. Weitere der insgesamt rund 1100 Flüge könnten ihre Startberechtigung noch verlieren.

Im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) war besonders der Busverkehr von Ausfällen und Verspätungen betroffen, hieß es auf der Internetseite des Verbunds. Zum Teil sei der Busbetrieb komplett eingestellt worden. Im Bahnverkehr gebe es nur vereinzelte Fahrtausfälle und Verspätungen. In Frankfurt seien alle Buslinien sowie U- und Straßenbahnen betroffen, teilte die Frankfurter Verkehrsgesellschaft VGF am Montag mit. Außerdem warnte sie vor Glatteisbildung an Haltestellenbereichen.

Auch beim Nordhessischen Verkehrsbund (NVV) gab es Probleme im Busverkehr. Besonders das Stadtgebiet Kassel mit den angrenzenden Gemeinden sowie der Landkreis Waldeck-Frankenberg waren von Fahrtausfällen betroffen, wie der NVV mitteilte.

Gegen 9.30 Uhr wurde der Ausnahmezustand im Rettungsdienst für Frankfurt ausgerufen. Dort befinde man sich durch Personalengpässe ohnehin einer angespannten Lage, erklärte die Feuerwehr Frankfurt. Bis zum Mittag kamen an diesem Tag doppelt so viele Rettungsdienstfahrten wie an einem normalen Tag zusammen.

Zu einem Busunfall auf glatter Straße kam es in Dreieich im Kreis Offenbach: Ein Linienbus war am Montagmorgen wegen Glatteis von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Dabei wurden 16 Menschen verletzt, 10 Fahrgäste zwischen 15 und 52 Jahren mussten mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Es entstanden 30.000 Euro Sachschaden. Der Unfallort war für rund zwei Stunden gesperrt.

Rund 170 Unfälle seien nach derzeitigem Stand aus den vier nordhessischen Landkreisen sowie der Stadt Kassel eingegangen, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Nordhessen mit. Schwerpunkt war mit rund 100 Unfällen Kassel. «Die meisten Unfälle sind auf dem Weg zur Arbeit passiert. Das Telefon klingelt gerade im Minutentakt», sagte der Sprecher am Vormittag. Die Zahl der Verletzten sei aber gering. Für den Fahrer eines Sprinters endete ein Unfall im Schwalm-Eder-Kreis allerdings im Krankenhaus: Nach Angaben der Polizei kam der Mann von der Fahrbahn ab und prallte mit einem anderen Auto zusammen, er wurde dabei leicht verletzt.

In Mittelhessen zählte die Polizei in den vier Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf, dem Lahn-Dill-Kreis sowie in der Wetterau bis zum frühen Morgen bereits rund 70 Unfälle, wobei es nur zu leicht verletzten Menschen und zu Blechschäden kam, wie ein Sprecher der Polizei in Gießen sagte. Auch in Westhessen kam es am frühen Morgen bereits zu zahlreichen Unfällen, wobei acht Personen leicht verletzt wurden und es bei Blechschäden blieb, wie das Polizeipräsidium in Wiesbaden mitteilte.

Auch Südhessen meldete zahlreiche Glätteunfälle. Wie die Polizei in Darmstadt mitteilte, gab es seit 4.00 Uhr morgens rund 66 Verkehrsunfälle. Besonders häufig krachte es nach ersten Erkenntnissen auf der Autobahn 5. In Weiterstadt, Darmstadt und Pfungstadt seien drei Fahrzeuge des Winterdienstes auf glatter Fahrbahn ins Rutschen gekommen und auf geparkte Fahrzeuge geprallt.

© dpa
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