Bei vollständiger Bestockung würden am Böddiger Berg schon mal sechs bis sieben Tonnen Trauben zusammenkommen. Man kämpfe aber noch mit den Rückschlägen durch die schweren Frostschäden im Jahr 2021, erläuterte Stiegel. Damals seien zahlreiche Stöcke verfroren. «Die nachgepflanzten Stöcke werden erst in ein paar Jahren tragen können.»
Stiegel erwartet eine gute Qualität des Weins: «Wir gehen von plus minus 75 Grad Oechsle aus.» Das Mostgewicht gilt als Indikator für die Qualität des Weins. Es liegt in Nordhessen meist zwischen 70 und 80 Grad Oechsle.
Der Böddiger Berg ist laut der hessischen Weinbaukartei der nördlichste Weinberg, auf dem Qualitätswein erzeugt wird. Er liegt etwa 20 Kilometer südlich von Kassel. Geerntet werden die Rebsorten «Ehrenfelser» und «Riesling». Der Wein ist schwer zu bekommen: Er ist begehrt und die Menge ist gering. Im vergangenen Jahr seien rund 3000 Flaschen gefüllt worden, so Stiegel. «In diesem Jahr gehen wir von 3000 bis 3500 Flaschen aus.» Gekeltert und abgefüllt werden die Trauben in Geisenheim im Rheingau.