Stichwahl um OB-Amt zwischen Grünem und SPD-Kandidat

Der neue Oberbürgermeister von Darmstadt muss per Stichwahl gefunden werden. Im ersten Wahlgang erzielten vier Kandidatinnen und Kandidaten ein Ergebnis um die 20 Prozent. Die Wahlbeteiligung stieg im Vergleich zur letzten OB-Wahl deutlich.
Michael Kolmer, Kandidat für Bündnis 90/Die Grünen, steht bei der zentralen Wahlveranstaltung für die Oberbürgermeisterwahl in der Centralstation auf einer Bühne. © Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Die Oberbürgermeisterwahl in Darmstadt geht in eine zweite Runde. Grünen-Kandidat Michael Kolmer erzielte nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis mit 23,7 Prozent das beste Resultat, gefolgt von SPD-Politiker Hanno Benz (20,6 Prozent). Wer das neue Stadtoberhaupt der viertgrößten hessischen Kommune wird, muss eine Stichwahl am 2. April zeigen. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,6 Prozent, 2017 hatte sie noch bei 43,9 Prozent gelegen.

Drittplatzierte war Kerstin Lau, Kandidatin der Wählervereinigung Uffbasse mit knapp 19 Prozent. CDU-Kandidat Paul Georg Wandrey belegte mit 18,2 Prozent der Stimmen den vierten Platz. Insgesamt waren zehn Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl zugelassen worden.

«Ich bin überglücklich über dieses Ergebnis», sagte Michael Kolmer auf der städtischen Wahlparty nach der Verkündung des vorläufigen Ergebnisses. «Ich habe natürlich nicht mit einem Durchmarsch gerechnet. Das wäre arrogant gewesen», sagte der Grünen-Politiker. Kolmer verwies auf das breite Wettbewerberfeld und die unterschiedliche Situation im Vergleich zur vergangenen OB-Wahl 2017, bei der Amtsinhaber Jochen Partsch (Grüne) im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit im Amt bestätigt worden war. Ziel sei es, nun Wählerinnen und Wähler mit sozialen und ökologischen Themen für sich zu gewinnen.

«Das Beste an dieser Wahl ist die Wahlbeteiligung», sagte der Zweitplatzierte Hanno Benz (SPD). «Die Einordnung des Ergebnisses zeigt, dass die Stadt gespalten ist, dass die Menschen mit der aktuellen Politik nicht zufrieden sind», sagte Benz, begleitet von einzelnen Buhrufen aus dem Publikum. Mit Blick auf Themen wie die Verkehrswende betonte Benz ein Miteinander, kein Gegeneinander.

«Ich selbst bin ein bisschen traurig, ich wäre gerne in die Stichwahl gegangen», sagte die Drittplatzierte Kerstin Lau (Uffbasse). Ihr Ergebnis zeige dennoch, dass nicht nur nach Parteizugehörigkeit gewählt werde, sondern auch nach Themen. «Es hat noch nicht ganz gereicht, aber das kommt noch», sagte Lau. 

Der Sieger in der Stichwahl wird Nachfolger des noch amtierenden Oberbürgermeisters Jochen Partsch (Grüne). Er hatte im vergangenen Mai bekannt gegeben, aus privaten Gründen nicht noch einmal anzutreten. Er ist seit 2011 Oberbürgermeister der südhessischen Stadt. Bei der vergangenen Wahl hatte er sich im ersten Wahlgang mit mehr als 50 Prozent der Stimmen gegen acht Mitbewerber durchgesetzt. Seine Amtszeit endet im Juni.

© dpa
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