Im grauen Jackett und mit breitem Grinsen ließ sich Kevin Trapp dabei ablichten, wie er rund um seine vieldiskutierte Zukunft Klarheit schaffte. Nicht bei Englands Spitzenclub Manchester United oder bei Deutschlands Rekordmeister FC Bayern München, sondern bei Eintracht Frankfurt sieht der Fußball-Nationaltorhüter seine sportliche Zukunft. Trapp hat seinen bis 2024 laufenden Vertrag beim hessischen Europa-League-Sieger um zwei weitere Jahre bis 30. Juni 2026 verlängert. Der Kontrakt beinhaltet zudem die Option zur Verlängerung um ein weiteres Jahr, wie der Bundesligist am Freitag mitteilte.
«Kevin Trapp ist eine absolute Identifikationsfigur und steht wie kaum ein anderer für Eintracht Frankfurt. Sein herausragendes Torwartspiel, aber auch seine Persönlichkeit machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Mannschaft und unseres Clubs», sagte Sportvorstand Markus Krösche über den 32-Jährigen. Man habe seiner Meinung nach nun «langfristig den stärksten deutschen Torhüter» zwischen den Pfosten.
Trapp ist ein Gesicht des Eintracht-Erfolgs in den vergangenen Jahren. Mit Leistungen wie beim 3:2-Sieg beim FC Barcelona oder im Europa-League-Finale gegen die Glasgow Rangers machte der gebürtige Saarländer auch international auf sich aufmerksam. Im Sommer klopften deshalb öffentlichkeitswirksam die «Red Devils» an - und kassierten eine Abfuhr. In diesem Winter wurde der Name Trapp immer wieder als Ersatzkandidat für Manuel Neuer in München gehandelt, weil sich die deutsche Nummer eins nach der WM schwer verletzte. Am Ende ging allerdings Gladbachs Yann Sommer zu den Bayern.
Nun hat Trapp, den Cheftrainer Oliver Glasner erst am Donnerstag in den höchsten Tönen lobte und salopp als «sexy Torhüter» bezeichnete, Position bezogen. «Jeder weiß, wie viel mir dieser Club bedeutet und dass ich mich in Frankfurt wie zu Hause fühle», sagte Trapp. «Wir haben zusammen schon viel erlebt und noch sehr viel vor. Die Ambitionen des Clubs decken sich hundertprozentig mit meinen.» Frankfurt spielt in dieser Saison erstmals in der Champions League und befindet sich in der Bundesliga auf Kurs, den höchsten europäischen Clubwettbewerb erneut zu erreichen.
Bei dem hessischen Traditionsverein soll Trapp auch über die sportliche Karriere hinaus eine Perspektive erhalten. «Es ist für den Club wichtig, Identifikationsfiguren länger zu binden und das Bewusstsein für die Besonderheiten der Eintracht auch innerhalb der Mannschaft auf künftige Spielergenerationen zu übertragen», sagte Krösche, der am Gerüst für das Eintracht-Team der Zukunft baut.
Trapp bestritt seit 2012 insgesamt 282 Pflichtspiele für die Frankfurter. Von 2015 bis 2018 trug er das Trikot des französischen Spitzenclubs Paris Saint-Germain, ehe er zunächst auf Leihbasis und dann fest zur Eintracht zurückkehrte. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte er bislang sechs Länderspiele.