Warnstreik für Entlastung am Uniklinikum Gießen-Marburg

An diesem Donnerstag gehen die Tarifverhandlungen über Entlastungen und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen-Marburg weiter. Mit Warnstreiks unterstreichen Beschäftigte vorab ihre Forderungen. Das im Dezember gestellte Ultimatum läuft in zweieinhalb Wochen ab.
"Warnstreik" steht auf einem Transparent. © Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Mit einem zweitägigen Warnstreik wollen Beschäftigte des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) ihre Forderungen nach einem Tarifvertrag zur Entlastung und Beschäftigungssicherung untermauern. An den Arbeitsniederlegungen, die bis einschließlich Dienstag dauern sollen, beteiligten nach Angaben von Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm am Montag rund 450 Beschäftigte verschiedener nicht-ärztlicher Berufsgruppen, am Dienstag dürften es nach seiner Einschätzung rund 800 Teilnehmer werden. Parallel dazu würden Beschäftigte auf einem zweitägigen Krankenhausratschlag über ihre Forderungen sowie über das Vorgehen nach Ablauf eines Ultimatums beraten. Die Klinikleitung kritisierte die Aktionen.

Im Dezember 2022 hatten nach Verdi-Angaben mehr als 4000 UKGM-Beschäftigte ein 100-Tage-Ultimatum an ihren Arbeitgeber unterschrieben, das am 24. März abläuft. Demnach erklärten sich die Beschäftigten bereit, für ihre Forderungen nach guter Personalbesetzung und Beschäftigungssicherung als letztes Mittel zu streiken, falls es nach Ablauf des Ultimatums keine Verbesserungen gebe. Erst Ende Dezember hatten sich das Land Hessen, die Rhön Klinikum AG und die Asklepios Kliniken GmbH als private Mehrheitseigner des Klinikums nach zweijährigem Tauziehen auf Investitionen von 850 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren für das Universitätsklinikum geeinigt.

«Es gibt keinen Anlass für die heute begonnenen Warnstreikaktionen der Gewerkschaft Verdi», erklärte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber und UKGM-Geschäftsführungsvorsitzende Gunther Weiß. Obwohl die Gewerkschaft erst beim nächsten Verhandlungstermin an diesem Donnerstag ihre Forderungen vorstellen wolle, habe sie zu den Warnstreiks aufgerufen.

Innerhalb weniger Tage nach Vorstellung der konkreten Forderungen zu einem tragfähigen Abschluss zu kommen, stelle «eine gewaltige, kaum umsetzbare Herausforderung dar», so Weiß. Wichtigstes gemeinsames Ziel müssten Rahmenbedingungen sein, «die uns helfen, zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen oder bereits bei uns tätige Kolleginnen und Kollegen dazu zu bewegen, ihre vertraglich vereinbarte Arbeitszeit zu erhöhen. Dadurch können wir eine echte Entlastung erreichen». Um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, seien für die Dauer des Warnstreiks Notdienstvereinbarungen geschlossen worden.

© dpa
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