Studie: Immobilienpreise fallen weiter - auch in Großstädten

Nach mehr als zehn Jahren Immobilienboom verbilligen sich Häuser und Wohnungen vielerorts seit Monaten. Im ersten Quartal hat sich der Trend fortgesetzt. Während Berlin eine Ausnahme ist, sind die Rückgänge in Frankfurt besonders stark.
Immobilienpreise
Ein Hochhaus mit vielen Wohnungen. © Marco Rauch/dpa/Symbolbild

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland fallen nach Einschätzung der wichtigsten Finanzierer weiter spürbar. Im ersten Quartal verbilligten sich Wohnungen und Häuser im Schnitt um 2,1 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum, zeigt der am Mittwoch veröffentlichte Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Gegenüber dem vierten Quartal 2022 gaben die Preise um 2,0 Prozent nach, so der Verband, der die wichtigsten Immobilienfinanzierer hierzulande vertritt, darunter Deutsche Bank, Commerzbank, Aareal Bank, Landesbanken und große Sparkassen.

Die Zahlen zeigen, dass der Umbruch am Immobilienmarkt nach mehr als zehn Jahren Boom weitergeht. Sowohl selbst genutztes Wohneigentum als auch Mehrfamilienhäuser seien von dem Preisrückgang betroffen, hieß es in der Auswertung, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Inklusive Gewerbeimmobilien sank der Immobilienpreisindex um 3,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum - der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003, teilte der vdp mit.

«Es gibt nach wie vor vergleichsweise wenige Transaktionen», sagte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. «Verkäufer und Käufer sind weiterhin auf der Suche nach einem neuen Preisgleichgewicht.» Der Verband erwarte auch für die nächsten Quartale fallende Preise. Zugleich bleibe der Druck auf die Neuvertragsmieten groß. «Nach wie vor besteht eine echte Knappheit an Wohnraum», sagte Tolckmitt.

In den sieben größten Städten Deutschlands war der Preisrückgang bei Wohnimmobilien im ersten Quartal geringer als im Bundesschnitt. In den Metropolen sanken die Preise um 1,4 Prozent binnen Jahresfrist und 1,3 Prozent im Quartalsvergleich. Einzig in Berlin verteuerten sich Wohnungen und Häuser im Jahresvergleich um 1,0 Prozent, während die Preise gemessen am Vorquartal leicht sanken (-1,3 Prozent).

Am stärksten fielen die Immobilienpreise in Frankfurt mit minus 6,4 Prozent binnen Jahresfrist und 2,2 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2022. Hamburg, Düsseldorf, Köln, Stuttgart und München lagen mit Rückgängen von 2,3 bis 3,8 Prozent auf Jahressicht dazwischen.

Der Index des vdp beruht auf Daten zu Immobilientransaktionen von über 700 Banken. Als Hauptgrund für die fallenden Immobilienpreise gelten stark gestiegene Zinsen, die Kredite teurer machen.

Bei Gewerbeimmobilien fielen die Rückgänge laut vdp besonders groß aus. Die Preise für Büros sanken um 7,5 Prozent binnen Jahresfrist und für Einzelhandelsimmobilien um 10,5 Prozent. Während der Homeoffice-Trend Büroimmobilien belastet, leidet der Einzelhandel unter Online-Shopping und Konsumzurückhaltung inmitten von Inflation.

Die Wende am deutschen Immobilienmarkt hat im zweiten Halbjahr 2022 begonnen. Im vierten Quartal verbilligten sich Wohnimmobilien laut Statistischem Bundesamt im Mittel um 3,6 Prozent zum Vorjahresquartal - der erste Preisrückgang binnen Jahresfrist seit Ende 2010. Offizielle Zahlen für das erste Quartal liegen noch nicht vor.

© dpa
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