Wichtigste messbare Gründe für die Lücke sind nach Angaben der Statistiker strukturelle Unterschiede wie unterschiedliche Branchen, Berufe und Anforderungen. «Hinzu kamen weitere Ursachen wie zum Beispiel der Beschäftigungsumfang und der Ausbildungsabschluss», erläuterte das Landesamt. Mit diesen Faktoren könnten 70 Prozent des Verdienstunterschieds zwischen Frauen und Männern erklärt werden.
Die verbleibenden 30 Prozent werden als bereinigter Gender Pay Gap bezeichnet. Demnach verdienten Frauen in Hessen auch bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation im Jahr 2022 pro Stunde im Durchschnitt sechs Prozent weniger als Männer, wie das Landesamt mitteilte. Deutschlandweit betrug dieser um strukturelle Unterschiede bereinigte Gender Pay Gap sieben Prozent.
Der bereinigte Gender Pay Gap sei als «Obergrenze» der Verdienstdiskriminierung zu verstehen, da nicht sämtliche relevante Faktoren für die Analyse zur Verfügung gestanden hätten, erläuterten die Statistiker.
Zu Beginn der Messung im Jahr 2006 hatte der unbereinigte Gender Pay Gap in Hessen 23 Prozent betragen. Wie das Landesamt mitteilte, sind die Ergebnisse für das Jahr 2022 mit den Vorjahreswerten nur eingeschränkt vergleichbar, da sich die statistischen Methoden verändert haben.