Schwere Randale mit Frankfurt-Fans in Neapel

Die Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Vor dem Champions-League-Spiel der Frankfurter Eintracht in Neapel kommt es zu heftigen Krawallen von Hooligans und Ultras.
Eintracht-Fans in Neapel
Italienische Polizisten eskortieren Fans von Eintracht Frankfurt durch die Innenstadt. © Oliver Weiken/dpa

Brennende Autos, verwüstete Cafés, Leuchtraketen gegen Polizisten: Vor dem Champions-League-Spiel von Eintracht Frankfurt beim SSC Neapel ist es in der süditalienischen Stadt zu schweren Ausschreitungen gekommen. Wie auf Videos zu sehen war, warfen Hooligans am Mittwochnachmittag Gegenstände wie Tische, Stühle und Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesetzt.

«Es ist klar, dass das niemand sehen möchte. Es sind die Ausschreitungen, die wir seit dem Tag der Auslosung befürchten mussten. Wir müssen das vollständig aufarbeiten. Aber das braucht Zeit», sagte der für Fan-Themen zuständige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke vor dem Anpfiff der Partie und ergänzte: «Das Wichtigste ist, dass es keine Verletzten gibt. Weder auf Polizeiseite noch bei den beteiligten Fangruppen.» 

Laut Medienberichten griffen Frankfurter Ultras die Polizisten und Carabinieri an. Auf Amateuraufnahmen war indes auch zu sehen, wie Napoli-Hooligans mit Stöcken attackierten und Pyrotechnik gegen Ordnungskräfte schossen. Laut Polizeiquellen waren beide Fanlager an den Ausschreitungen beteiligt, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. «Die Neapel-Fans haben unsere Fans angegriffen und dann wurde das in Gang gesetzt, was wir gesehen haben», berichtete Reschke. Diese Information habe er von der Polizei erhalten.  

Am Mittag waren einige Hundert Frankfurter gemeinsam durch die Stadt gezogen, dabei blieb es zunächst noch ruhig. Die Präfektur von Neapel hatte Fans aus Frankfurt mit einem Verbot des Ticketverkaufs indirekt schon vorher den Einlass ins Stadion verwehrt. Die darüber empörte Eintracht verzichtete auf das Kontingent an Gästetickets und rief ihre Anhänger auf, nicht nach Neapel zu reisen. 

Trotz des Appells waren jedoch einige Hundert Frankfurt-Fans nach Italien gekommen. «Man hat gesehen, dass solche Erlasse untauglich sind», sagte Reschke. «Damit kann man Ausschreitungen nicht verhindern.»

Am Mittwochnachmittag bestätigten sich die Befürchtungen der Behörden: Nachdem ein Fan-Marsch vom Hafen in die Innenstadt noch weitgehend ohne Zwischenfälle verlaufen war, eskalierte die Situation vor Einbruch der Dämmerung.

Videos zeigten unter anderem, wie vermummte Hooligans den Außenbereich eines Lokals verwüsteten und Stühle und Tische gegen die Polizisten schleuderten. Auf der zentralen Piazza del Gesù zündeten die Randalierer Leuchtraketen und schossen diese auch gegen Läden in der Nähe. Auf einer Zufahrtsstraße zu dem Platz wurde ein Polizeiauto angezündet und brannte aus. Die Täter konnten von der Polizei zunächst nicht ermittelt werden.

Es dauerte eine Weile, bis die Einsatzkräfte die Lage in den Griff bekamen. Die Frankfurter Ultras wurden dann mit Bussen von der Innenstadt zurück in das Hafenviertel zu ihrem Hotel gebracht. Berichten zufolge wurden die Busse dabei von Napoli-Fans mit Steinen und Flaschen beworfen.

«Die Szenen der Zerstörung unserer historischen Innenstadt sind unannehmbar», sagte Bürgermeister Gaetano Manfredi. «Wir verurteilen aufs Schärfste diese unsäglichen Taten der dafür Verantwortlichen, von welcher Seite sie auch immer ausgingen.»

© dpa ⁄ Manuel Schwarz und Eric Dobias, dpa
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