Begleitet wurde die Freigabe des rund zwölf Kilometer langen Autobahnstückes von einer Protestkundgebung von Kritikern des A49-Ausbaus. Daran nahmen nach Polizeiangaben etwa 50 Menschen teil.
Die Autobahn soll einmal von Kassel und der A7 bis nach Mittelhessen zum künftigen Ohmtal-Dreieck mit Anschluss an die A5 führen. Der Verkehr rollte bislang nur bis Neuental. Die Bauarbeiten für die nun eröffnete Route begannen im März 2011. Die Kosten - gebaut wurden unter anderem auch vier Talbrücken und ein Tunnel - belaufen sich nach Angaben der Autobahngesellschaft des Bundes auf rund 250 Millionen Euro. Sie erwartet, dass in dem Bereich künftig täglich im Schnitt 38.000 Fahrzeuge unterwegs sein werden.
Naturschützer erneuerten am Donnerstag ihre Kritik an dem Weiterbau: «Mit dem Festakt wird die Zerstörung des Klimas und der Natur gefeiert», sagte Thomas Norgall, der stellvertretende Geschäftsführer des hessischen Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund), laut Mitteilung. «Einmal mehr wird der Planungsdinosaurier A49 zum Symbol einer verfehlten Verkehrspolitik, die mehr Probleme erzeugt als sie löst.» Befürworter des Ausbaus versprechen sich Impulse für die regionale Wirtschaft und Entlastung für Bundesstraßen-Anwohner.
Noch im Bau befinden sich die zwei verbliebenen und hoch umstrittenen Teilstücke der künftigen A49 in Mittelhessen. Dort wird die Verkehrsfreigabe für 2024 erwartet. Gegen Waldrodungen in dem Bereich hatte es heftige Proteste von Umweltschützern gegeben.