Die vier Verdächtigen sind laut Angaben der Carabinieri afghanische Staatsangehörige. Den Festgenommenen wird vorgeworfen, in Süditalien angekommene Migranten nach Frankreich und Deutschland geschleust zu haben. Pro Migrant erhielten sie demnach 1500 Euro. Die Ermittler beschlagnahmten im Rahmen der als «Parepidemos» bezeichneten Operation außerdem einen Lieferwagen, der angeblich für die Überfahrt der Migranten verwendet wurde.
An der kalabrischen Küste in Süditalien kommen seit geraumer Zeit viele Migranten über die Mittelmeerroute an, die sich meist von Nordafrika aus auf den Weg in Richtung Europa machen. Die italienischen Behörden wurden im Zuge ihrer Ermittlungen auf den mutmaßlichen Drahtzieher der Zelle aufmerksam. Dieser hielt sich in dem kalabrischen Ort Bova Marina, dem südlichsten Zipfel der Region, auf. Man konnte seine Bewegungen verfolgen und deckte so die Schleuseraktivitäten auf. Beteiligt an den Ermittlungen waren zudem Europol sowie die EU-Justizbehörde Eurojust in Den Haag.