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Mord an Stewardess: Verdächtiger ist Bekannter des Ehemanns

Im «Cold Case» Claudia K. - einer vor fast 16 Jahren in Velbert ermordeten Stewardess - schließen die Ermittler einen Auftragsmord nicht mehr aus. Ein Bekannter ihres Ehemanns sitzt nun unter Mordverdacht in Untersuchungshaft.
Polizei zu Festnahme in einem «Cold Case» aus Velbert
Kriminalkommissariatsleiter Guido Adler spricht bei einer Pressekonferenz über den «Cold Case» Claudia K. © Roberto Pfeil/dpa

Im Fall der vor fast 16 Jahren in Velbert bei Essen umgebrachten Stewardess Claudia K. haben Ermittler in Hessen einen Bekannten ihres Ehemanns unter Mordverdacht festgenommen. Es handele sich um einen 57-jährigen vorbestraften Gewalttäter aus dem hessischen Wetteraukreis, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Düsseldorf.

Er war wegen einer Serie von elf Überfällen auf Tankstellen zu acht Jahren Haft verurteilt worden und hat die Strafe bereits verbüßt. Zu den neuen Vorwürfen schweigt er. Im Tatzeitraum habe er sich in massiven finanziellen Schwierigkeiten befunden.

An der Kleidung der Toten waren 2007 mehrere Hautschuppen des inzwischen 57-Jährigen sichergestellt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Düsseldorf mit. Mit Hilfe einer neuen Technik sei es nun gelungen, diese Hautschuppen auf den vielen Klebefolien aufzuspüren, mit denen die Leiche damals routinemäßig zur Sicherung von Faserspuren abgeklebt worden war.

Claudia K. war am 1. Februar 2007 mit einem schweren Gegenstand in ihrer Wohnung erschlagen worden. Gefunden hatte sie ihr damals 14-jähriger Sohn, als er gegen 13.30 Uhr aus der Schule kam. Es fanden sich keine Einbruchspuren und keine Hinweise auf eine Sexualtat, auch wurde offenbar nichts entwendet.

Einige Stunden zuvor hatte die 47-Jährige ein Telefonat mit ihrer Mutter beendet, weil es an der Tür geklingelt hatte. Zeugen hatten einen Mann an der Haustür beobachtet. Das auf der Basis ihrer Beschreibung angefertigte Phantombild ähnele dem nun Festgenommenen.

Die Flugbegleiterin hatte sich einige Monate zuvor von ihrem Ehemann getrennt, der danach nach Hessen weggezogen war. Zeugen aus dem direkten Umfeld hatten ausgesagt, der Ehemann habe damit gedroht, seine Frau umzubringen oder umbringen zu lassen.

Als unmittelbarer Täter konnte er aber schnell ausgeschlossen werden. Und als mutmaßlicher Drahtzieher des Mordes wird er sich nicht mehr verantworten müssen: Wenige Tage nach dem Mord an seiner Frau hatte er sich im hessischen Bensheim erschossen. In seinem Abschiedsbrief habe er kein Geständnis hinterlassen. Die Ermittler hatten damals betont, dass sie von seiner Unschuld ausgingen.

Der Sohn habe die Nachricht von der Festnahme des mutmaßlichen Mörders seiner Mutter sichtlich bewegt aufgenommen, berichteten die Ermittler am Montag. Der Verdächtige tauchte schon damals in den Akten auf, aber nur als Zeuge. Er kenne die Getötete nicht und sei auch nie in ihrer Wohnung gewesen, gab er damals zu Protokoll. Eine Aussage, die nun im Widerspruch zur Spurenlage steht.

Gut zwei Monate nach dem Mord hatte die Polizei rund 700 Männer zum DNA-Massentest aufgerufen. Bei den Betroffenen handelte es sich um nahezu alle männlichen Mitglieder eines Fitness-Clubs, in dem auch die 47-Jährige Mitglied war. Doch einen Treffer ergab der Test nicht, die DNA-Spur sei damals eine andere als die des jetzt Festgenommenen gewesen.

Der Fall war als ungeklärt zu den Akten gekommen. Doch vor zwei Jahren hatten sich Ermittler die ungeklärten Mordfälle, die sogenannten «Cold Cases», noch einmal angesehen. In Nordrhein-Westfalen waren dafür pensionierte Mordermittler aus dem Ruhestand zurückgerufen worden. Sie überprüften die Akten von 1143 ungeklärten Tötungsdelikten auf neue Ansätze. In 408 Fällen wurden sie fündig.

Dazu zählt auch der «Cold Case» Claudia K. Er könne heute ein mehrere Monate altes Versprechen einlösen, sagte Kriminaldirektor Colin Nierenz, der das «Cold Case»-Projekt im Landeskriminalamt geleitet hatte: «Das Versprechen, dass noch in weiteren ungeklärten Mordfällen die Handschellen klicken werden.»

© dpa ⁄ Frank Christiansen, dpa
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