Rhein: Scholz muss sich um Flüchtlingsthema kümmern

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP vorgeworfen, in der Flüchtlingspolitik nicht genug zu tun. «Die Bundesregierung muss jetzt ihre Vogel-Strauß-Haltung aufgeben und sich mit den Dingen vor Ort beschäftigen», sagte Rhein dem «Tagesspiegel» (Donnerstag). Der Bund nehme nicht wahr, wie groß der Druck vor Ort sei, sagte Rhein mit Blick auf die Lage in den Kommunen. «Der Bundeskanzler (Olaf Scholz/SPD) muss das jetzt zur Chefsache machen.» Seiner Ansicht nach würde ein weiterer Flüchtlingsgipfel im Bundesinnenministerium nichts bringen.
Boris Rhein (CDU) spricht. © Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Mitte Februar hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser - Rheins SPD-Konkurrentin bei der Landtagswahl in Hessen im Oktober - Bund, Länder und Kommunen zu einem solchen Treffen eingeladen. Unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatten die Ergebnisse kritisiert.

Rhein sagte, er wolle keinen «Flüchtlingswahlkampf» führen. «Damit betreiben wir das Geschäft der Radikalen – das wäre sehr gefährlich.» Die vorhandenen Probleme dürften aber nicht weggeschwiegen werden.

Besonders die hohen Kosten für das Unterbringen und die Integration von Flüchtlingen seien nicht viel länger leistbar, sagte Rhein. Man müsse zudem über die bessere Steuerung von Migration reden. «Dazu gehört, unsere Außengrenzen in der EU besser zu schützen. Vielen gefällt das nicht, aber wir brauchen auch physische Barrieren.» Es brauche zudem die von der Ampel versprochene Rückführungsoffensive. Die Ampel hatte diese im Koalitionsvertrag vereinbart. «Wir starten eine Rückführungsoffensive, um Ausreisen konsequenter umzusetzen, insbesondere die Abschiebung von Straftätern und Gefährdern», heißt es dort.

Auf die Frage, ob er Menschen nach Syrien oder Afghanistan abschieben wolle, sagte Rhein: «Nein, zurzeit nicht. Mit einer Ausnahme: Straftäter und Gefährder müssen unser Land verlassen. Wer unsere Hilfe derart missbraucht, kann in Deutschland keine Zukunft haben.»

© dpa
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