Mit Europaministerin Lucia Puttrich (CDU) hat sich ein weiteres Mitglied der schwarz-grünen Koalition entschieden, bei der Wahl in Hessen in 2023 nicht mehr für den Landtag zu kandidieren. «Im Laufe der Zeit durfte ich viel Erfahrung sammeln, viel gestalten und glaube, dass der Zeitpunkt gekommen ist, um neuen Kräften Gelegenheit zu geben, politisch zu starten», sagte Puttrich am Dienstag nach einer Sitzung des CDU-Kreisverbands Wetterau zu ihrer Entscheidung.
Vor Puttrich hatten aus der hessischen Landesregierung bereits Innenminister Peter Beuth (CDU) sowie Umweltministerin Priska Hinz und Sozialminister Kai Klose (beide Grüne) angekündigt, nach der Landtagswahl im Herbst nächsten Jahr nicht mehr dem Parlament anzugehören.
Die 61-Jährige war in der hessischen Landesregierung von 2010 bis 2014 Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Danach übernahm die in Gießen geborene und in Nidda in der Wetterau aufgewachsene Puttrich den Posten als Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund.
Sie werde sich auch in der Zeit nach dem Landtagsmandat weiter für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Gesellschaft einsetzen, betonte die verheiratete Mutter von zwei erwachsenen Töchtern. «Nur nach fast 30 Jahren eben nicht mehr im politischen Hauptamt, sondern ehrenamtlich. Alles hat seine Zeit.»
Die beiden Grünen-Regierungsmitglieder Hinz (63 Jahre) und Klose (48 Jahre) hatten private und berufliche Aspekte als Gründe für ihren Ausstieg aus der hauptamtlichen Politik genannt. Innenminister Beuth ließ bislang offen, welche beruflichen Pläne er nach Ablauf der Legislaturperiode hat.