In dem Verfahren muss sich der frühere Geschäftsführer wegen schweren Betruges verantworten. Er sitzt seit mehr als drei Jahren in Untersuchungshaft. Die PIM Gold GmbH soll zwischen 2016 und September 2019 Lieferverträge mit Kunden einschließlich Bonusversprechen über Gold abgeschlossen, diese aber nicht eingehalten haben. Zinsen sollen nach einer Art Schneeballsystem mit dem Geld neu angeworbener Kunden gezahlt worden sein. Zwei Jahre nach der Anzeige wurde die Firma im Juli 2019 durchsucht. Sie musste den Geschäftsbetrieb einstellen und ging in die Insolvenz.
«Es wurde schon regelmäßig Gold gekauft, aber wie sich gezeigt hat, deutlich zu wenig», sagte der Zeuge. In der Buchhaltung habe es wirre Bilanzen gegeben und das Ganze habe nur so lange funktioniere können, wie die Umsätze stiegen. «Von den Daten her, war das ein Hühnerhaufen.»
Über den 51 Jahre alten Angeklagten sagte der Zeuge, er habe alle wesentlichen Entscheidungen gefällt. «Die hat er getroffen, auch wenn sie unsinnig waren. Er hat sich um alles, aber um nichts richtig gekümmert.»
Im Laufe des Verfahrens schilderte Insolvenzverwalter Renald Metoja die Dimension. Er sprach von mehr als 7000 Gläubigern mit berechtigten und geprüften Forderungen in Höhe von 140 Millionen Euro. Nach dem Insolvenzantrag seien rund 270 Kilogramm Feingold und 180 Kilogramm Schmuck gefunden worden. Seinen Angaben nach hätten es drei Tonnen Gold sein müssen.
Nach knapp zwei Jahren Prozessdauer sind nun noch bis zum 8. November drei Verhandlungstage terminiert. Am Freitag soll noch einmal der Angeklagte gehört werden, dann könnte die Beweisaufnahme geschlossen werden.