Die Staatsanwaltschaft geht von einem bedingten Tötungsvorsatz und damit von versuchtem Totschlag und gefährlicher Körperverletzung aus. Zwischen den beiden Eheleuten hatte es offenbar seit Längerem Spannungen wegen der Eifersucht des Mannes gegeben. Ob auch bei der Auseinandersetzung am Tattag im September 2021 ein möglicher Seitensprung eine Rolle gespielt hatte, ist unklar.
Die Frau hatte bei der Tat einen tiefen Stich in den Unterbauch erhalten und musste danach in eine Klinik gebracht werden. Eine zufällig in der Wohnung anwesende Verwandte hielt laut Anklage den Ehemann von weiterer Gewalt ab. In der Wohnung hielten sich auch die fünf minderjährigen Enkel des Paares auf. Diese wohnten seit 2017 bei den Großeltern, nachdem deren Tochter von dem Schwiegersohn umgebracht worden war. Auch die damalige Tat mussten die Kinder miterleben. Die Strafkammer hat noch vier weitere Verhandlungstage bis Mitte Dezember terminiert.