Der Geschäftsführer versuchte am Freitag, das komplizierte Firmengeflecht, die Auslandskontakte, Geschäftsmodelle, das Vertriebskonstrukt mit den unterschiedlichen Verträgen und Provisionen sowie die Goldkäufe zu erläutern. Er selbst habe eigentlich von Vertragsmodellen mit den hohen Renditen weg und nur den Altgoldhandel gewollt. «Faktisch war das aber schwierig von den Verträgen wegzukommen.» Das hätte den Vertrieb gegen ihn aufgebracht. Vertriebsmitarbeitern warf er vor, sich Provisionen erschlichen zu haben. Zudem habe es auch Golddiebstähle gegeben.
In einer früheren Aussage hat er laut seiner Anwältin eingeräumt, dass es ihm schon 2017 hätte auffallen müssen, wie die Situation des Unternehmen ist, es aber trotzdem weiterlief. Eine aktive Beteiligung an den mutmaßlichen Betrügereien hat der Angeklagte nicht eingeräumt. Er sitzt seit September 2019 in Untersuchungshaft.
Die PIM Gold GmbH aus dem südhessischen Heusenstamm soll von 2016 bis September 2019 mit Kunden Lieferverträge einschließlich Bonusversprechen über Gold abgeschlossen, diese dann aber nicht erfüllt haben. Zinsen sollen nach einer Art Schneeballsystem mit dem Geld neu angeworbener Kunden ausgezahlt worden sein.