Damit lag die Rate der Betroffenen in dem nordhessischen Kreis 77 Prozent über dem Durchschnitt Hessens, der laut Auswertung bei 17 Personen je 1000 liegt. Auch im Stadtgebiet Kassel waren mit 26 Betroffenen je 1000 überdurchschnittlich viele Menschen wegen der gesundheitlichen Folgen von Alkohol und Drogen in Behandlung. Frankfurt hatte im Schnitt 18 Betroffene je 1000. Mit 12 betroffenen Personen je 1000 war der Main-Taunus-Kreis Hessens Landkreis mit den wenigsten Behandlungsfällen.
Die Daten zeigen auch, dass die gesundheitlichen Folgen von Alkohol- und Drogenmissbrauch mit Geschlecht, Bildung und Einkommen zusammenhängen. «Alkohol- und Drogenmissbrauch ist keine Jugendsünde», erklärte Martin Till, Landeschef der Barmer in Hessen. So waren im Schnitt 190 von 1000 Sozialhilfeempfänger aufgrund von Alkohol- und Drogenmissbrauch in ärztlicher Behandlung; unter Angestellten waren es rund 11 von 1000 Personen.
Die meisten Betroffenen bei Berufstätigen gab es unter männlichen Beschäftigten im Gastgewerbe, hier waren rund 20 Personen von 1000 in Behandlung. Bei Abiturientinnen und Abiturienten wurden 8 Personen je 1000 wegen Alkohol- und Drogenmissbrauch ärztlich behandelt worden; unter Menschen ohne Schulabschluss gab es 27 Betroffene je 1000.