Laut der Umfrage erwartet für 2024 keines der Krankenhäuser mehr einen Überschuss. Doch nicht nur die Zahl der Kliniken mit negativem Jahresergebnis steige, auch der Betrag des Defizits werde pro Krankenhaus durchschnittlich von rund vier Millionen Euro im Jahr 2022 auf über zehn Millionen Euro im Jahr 2023 zunehmen. «Das bedeutet, dass eine große Mehrheit der Krankenhäuser momentan für jeden stationär behandelten Patienten im Mittel rund 465 Euro drauflegt; das kann kein Krankenhaus auf Dauer durchhalten», sagte Schaffert.
Die gesetzlich festgelegte Finanzierung der Kliniken besteht aus der Investitionsförderung des Landes sowie den Einnahmen durch Behandlungen. Doch das Geld für Investitionen reiche trotz Anhebungen bereits seit Jahrzehnten nicht mehr aus, erklärte der Klinikverbund. Und bei den Erlösen für die Behandlungen sei die Inflation fast völlig unberücksichtigt, weshalb dort ebenfalls Kosten höher als Einnahmen seien.
Im Klinikverbund Hessen haben sich die hessischen Krankenhäuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft sowie die Spitzenverbände der Trägerorganisationen Hessischer Landkreistag, Hessischer Städtetag und Hessischer Städte- und Gemeindebund zusammengeschlossen. Die Kliniken versorgen laut Verbund über 50 Prozent der Patienten in Hessen und sind an über 50 Standorten vertreten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) veranstaltet am 20. Juni einen Aktionstag, um auf die Lage der Kliniken hinzuweisen.