«Ich denke, es ist in dieser Gesellschaft sehr üblich, dass nicht-männliche Körper auf ihre Körper reduziert werden und aufgrund von geschlechtlichen Merkmalen diskriminiert werden», sagte Kim de l'Horizon. Kim de l'Horizon definiert sich als non-binär, weder eindeutig männlich noch weiblich. Nach der Auszeichnung für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres am Montag habe es Zuspruch, aber auch einen Shitstorm gegeben. «Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehe. Ich muss mir eine Rüstung zulegen.»
Die Arbeit an dem Roman habe zehn Jahre gedauert. Ursprünglich sollte es ein konventioneller Roman werden, dieser Plan sei aber gescheitert. Dabei habe sich ein Stil entwickelt, den Kim de l'Horizon als «eine flüssige Art des Schreibens» beschreibt. Die Arbeit an dem Buch habe «ein Gefühl der Selbstwirksamkeit» erzeugt: «die Dinge, von denen ich gelernt habe, sie seien nicht sagbar, sie seien nicht lebbar, dass ich denen einen Ort geben konnte».