Vergangene Woche war bekannt geworden, dass der insolvente Kaufhaus-Konzern bei der geplanten harten Sanierung auch sieben Standorte in Hessen schließen will. Die Gewerkschaft Verdi warnte deshalb vor einem Ausbluten verbleibender Standorte und den Folgen für die Innenstädte. Nach ihrer Einschätzung dürften mehr als 600 Beschäftigte in Hessen durch die Schließungen ihre Arbeitsplätze verlieren. Hinzu kämen wohl weitere 300 Stellen, die im Zuge der Verkleinerung der verbleibenden acht Filialen wegfallen dürften.
Schoder-Steinmüller erklärte, die angekündigten Schließungen seien «nur die Spitze des Eisbergs. Zahlreiche kleinere Geschäfte mussten in den vergangenen Monaten schließen.» Gründe seien neben den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und dem Fachkräftemangel auch gestiegene Energiepreise und nicht zuletzt die Konsumflaute infolge der hohen Inflation. Es scheine, als hätten «noch nicht alle Akteure in allen Kommunen die Tragweite der Situation erkannt», so die HIHK-Präsidentin. Der Handel sei nicht mehr das alleinige Zugpferd, das die Menschen in die Innenstädte locke. «Es wird deshalb nicht mehr so wie es früher einmal war. Den Wandel müssen wir nun gemeinsam gestalten.»