Eintracht-Ultras verlassen Neapel: Sieben Festnahmen

Nach den gewalttätigen Zusammenstößen in Neapel wird aufgeräumt und Bilanz gezogen. Drei Deutsche werden wegen der Randale festgenommen.
Vermummte Hooligans haben vor dem Spiel auf einer Straße ein Polizeiauto in Brand gesetzt. © Salvatore Laporta/AP/Archivbild

Nach den gewalttätigen Zusammenstößen in Neapel sind die Anhänger des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt aus der Stadt gebracht worden. Die gewaltbereiten Fans wurden in der Nacht und am frühen Morgen mit Sonderbussen und unter Polizeischutz zum Flughafen von Neapel sowie nach Salerno und Rom gebracht. Von dort sollten sie ihre Heimreise nach Deutschland antreten. Das berichteten die Behörden der süditalienischen Stadt.

Von Hunderten Fans wurden die Personalien aufgenommen. Acht Ultras wurden vorerst festgenommen, wie Polizeichef Alessandro Giuliano auf einer Pressekonferenz sagte. Drei davon seien Deutsche, wie auch die Eintracht am Donnerstag bestätigte. Weitere Festnahmen könnten folgen.

Der Abtransport hatte sich in der Nacht verzögert, als Hooligans des SSC Neapel zu einem Hotel am Hafen vordringen wollten, in dem sich die Frankfurter befanden. Es kam in den naheliegenden Straßen zu Zusammenstößen zwischen den Fangruppen und der Polizei. Direkt neben dem Hotel der Eintracht-Anhänger war auch die Unterkunft der Frankfurter Mannschaft.

Vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League zwischen Napoli und der Eintracht (3:0) hatte es am Mittwoch in der Innenstadt heftige Ausschreitungen von beiden Fangruppen gegeben. Italienische Medien berichteten martialisch von «Guerilla»-Kämpfen in den Straßen und Gassen der Stadt. Polizeichef Giuliano berichtete, dass dabei zwei Einsatzkräfte verletzt wurden und Fans sowie Unbeteiligte weitgehend unverletzt blieben.

Nach einer ersten Rekonstruktion italienischer Medien war die Lage am Nachmittag eskaliert, als Napoli-Fangruppen an der zentralen Piazza del Gesù Frankfurter Anhänger und Polizisten angriffen. Die Eintracht-Ultras waren zuvor gemeinsam durch die Stadt marschiert und hatten dabei provozierende Gesänge gegen Neapel angestimmt.

Bei den Zusammenstößen warfen die Hooligans unter anderem Steine, Leuchtraketen, Tische und Stühle auf die gegnerischen Fans und auf die Polizei. Die Beamten setzten Tränengas ein. Ein Polizeiauto wurde in Brand gesteckt, etliche Außenbereiche von Bars und Restaurants verwüstet.

In Italien war die Empörung groß über die Vorkommnisse. Es gibt heftige Kritik, dass es zu dieser Eskalation kam, obwohl man von vornherein wusste, dass gewaltbereite Anhänger aus Frankfurt trotz eines Tickets-Verbotes nach Neapel kommen würden.

© dpa
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