Laut Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte dem Opfer mitgeteilt, dass er an diesem Nachmittag nicht in der Wohnung sei. «Er wollte sie dadurch in eine Falle locken», sagte der Staatsanwalt. Der 25-Jährige habe sich in der Wohnung versteckt und die Studentin überraschend mit einem Messer mit einer 20 Zentimeter lange Klinge angegriffen. Der afghanische Staatsbürger soll 45 Mal «mit voller Wucht» auf Oberkörper und Kopf eingestochen haben.
Der 33 Jahre alte Bruder der Frau hatte vor dem Haus auf seine Schwester gewartet. Als er sie telefonisch nicht erreichte und keiner die Wohnungstür öffnete, rief er die Polizei. Die wurde zeitgleich von Mitgliedern einer Chatgruppe alarmiert, in der der Angeklagte mitgeteilt hatte, dass er die Frau getötet habe. Ein Polizist brach die Wohnung auf und fand die Tote.
Der Angeklagte war laut Zeugen mit blutigem Gesicht über einen Balkon und eine Dachrinne aus dem Haus geklettert. Weil er sich auf seiner Flucht auffällig verhielt, riefen Autofahrer die Polizei. Die Beamten konnten den Mann rund 1,5 Kilometer vom Tatort entfernt festnehmen. Der Prozess wird am 22. August fortgesetzt. Es sind noch fünf Verhandlungstage bis zum 8. September angesetzt.