Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 lag am Dienstag bei insgesamt 11.602 und damit um 65 Fälle höher als eine Woche zuvor. In welchen Fällen Covid-19 die Haupttodesursache war und in welchen Fällen die Patienten an anderen Krankheiten starben, aber auch mit dem Corona-Virus infiziert waren, geht aus den Angaben der Krankenhäuser in der Regel nicht hervor.
Ebenfalls weiter zurückgegangen ist die Hospitalisierungsinzidenz in Hessen, wie das Sozialministerium in Wiesbaden berichtete. Diese betrug am Dienstag 5,04. Eine Woche zuvor lag der Wert bei 5,16. Die Hospitalisierungsinzidenz gibt an, wie viele Menschen bezogen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern neu aufgenommen wurden.
Auf den Intensivstationen der hessischen Kliniken lagen nach Daten der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Dienstag 90 erwachsene Patienten mit Covid-19. Eine Woche zuvor waren es 97 gewesen. Aktuell mussten 38 beatmet werden, vor einer Woche waren es 37.
Hessen hebt wegen der Entspannung der Lage die Quarantänevorgaben für Corona-Infizierte voraussichtlich an diesem Mittwoch auf. Zuvor hatten bereits Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein auf die mindestens fünftägige Isolation bei einer Corona-Infektion verzichtet.