Das geleakte Dokument ist das Ergebnis einer Prüfung, bei der der hessische Verfassungsschutz eigene Dokumente zum Rechtsextremismus auf mögliche Bezüge zum «Nationalsozialistischen Untergrund» (NSU) untersucht hatte. Um die Akten gibt es seit Jahren Streit. Sie waren zunächst für 120 Jahre als geheim eingestuft worden, später wurde die Zeit auf 30 Jahre verringert.
Der auf das Jahr 2014 datierte Abschlussbericht war von der Plattform «Frag den Staat» und dem «ZDF Magazin Royale» von Jan Böhmermann ins Internet gestellt worden. Rhein war von 2010 bis 2014 hessischer Innenminister und hatte damals den Bericht in Auftrag gegen, um Missstände beim Verfassungsschutz zu beleuchten. Seit 2014 ist Peter Beuth (CDU) hessischer Innenminister.
Rhein sagte am Freitag im Lübcke-Untersuchungsausschuss als Zeuge aus. Thema war unter anderem die Frage nach der Einschätzung der Gefährlichkeit von Stephan Ernst, der Lübcke 2019 ermordet hatte. Es geht in dem Ausschuss auch um etwaige Bezüge zur rechtsextremen Terrorzelle NSU.
Der NSU hatte über Jahre unerkannt mordend durch Deutschland ziehen können. Die Opfer der Rechtsterroristen waren neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft und eine Polizistin. Die Gruppe wurde 2011 bekannt.