Zuvor hatte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) die Hürden kritisiert, mit denen Schausteller in Deutschland zu kämpfen hätten. Dass man in der Corona-Pandemie als nicht systemrelevant bezeichnet worden sei, habe die Branche getroffen, sagte DSB-Präsident Albert Ritter. «Wir waren tief erschüttert, waren traurig, dass wir die ersten waren, die abgeschaltet wurden, und die letzten, die eingeschaltet wurden». Für die Schausteller seien die die zahlreichen Absagen von Festen angesichts funktionierender Hygienekonzepte unverständlich gewesen.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sagte zum Umgang mit den Schaustellern in der Pandemie: «Was wir gelernt haben ist, dass manches verletzende Wort dabei gewesen ist.» Die Arbeit der Branche sei ganz klar «Daseinsvorsorge». Zudem griff er eine andere Sorge der Schausteller auf. «Wir brauchen in allen Bereichen Arbeitskräfte - auch auf den Festplätzen der Republik». Deswegen müsse man Zuwanderung «auf größerem Wege» möglich machen, sagte Kühnert.
In Kassel findet bis Montag der Delegiertentag des DSB statt. 400 Vertreter der 92 regionalen Schaustellerverbände wollen dabei auf die erste Volksfest- und Weihnachtsmarktsaison nach der Pandemie zurückblicken. Zudem will die Branche über den Mangel an Arbeitskräften und die Auswirkungen der Energiekrise beraten. Der Deutsche Schaustellerbund mit Sitz in Berlin vertritt 5000 Beschicker von Volksfesten und Weihnachtsmärkten.