Trainer Glasner sauer: «Wir hätten drei bekommen müssen»

Das fehlende Aufbäumen nach dem Rückstand verdirbt Frankfurts Trainer Glasner die Laune. Das Programm in der Länderspielpause dürfte sehr knackig ausfallen.
Unions Kevin Behrens (4.v.l) jubelt mit den Teamkollegen nach seinem Treffer zum 2:0. © Andreas Gora/dpa

Eintracht-Trainer Oliver Glasner verschwand mit versteinerter Miene in der Kabine. Und auch wenig später hatte sich die Laune des sichtlich genervten Frankfurter Coaches nach dem 0:2 beim 1. FC Union Berlin nicht aufgehellt. «Man könnte auch 0:0 spielen, aber wir nicht», sagte Glasner schmallippig zu der schwachen Leistung seines Teams, ehe er nach einer kurzen Stellungnahme und einer ebenso kurzen Antwortrunde den Pressekonferenz-Saal verließ.

Fünf Tage nach dem Aus in der Champions League beim SSC Neapel bahnt sich bei den Hessen durch das sechste Pflichtspiel in Serie ohne Sieg auch in der Fußball-Bundesliga eine Krise an. Seine Mannschaft hatte Glasner nach dem 0:1-Rückstand durch Rani Khedira in der 53. Minute enttäuscht. «Wir hätten noch drei bekommen müssen», sagte der Trainer. Der eingewechselte Unioner Kevin Behrens überwand Kevin Trapp mit einem Beinschuss, ehe der Ball dann über die Linie trudelte (75.).

Angesichts von nur zwei Punkten aus den vergangenen vier Spielen haben die Hessen den Kontakt zu den Champions-League-Plätzen abreißen lassen. Doch anstatt mit 43 Punkten lediglich zwei Zähler hinter den Berlinern zu liegen, ist durch die Niederlage der Vorsprung der Unioner auf acht Punkte angewachsen. «Ich habe noch nie über die Champions League gesprochen, sondern nur über die Leistung», sagte Glasner. Und über die Leistung gab es für den Trainer nichts mehr zu sagen.

Eintracht-Spieler Djibril Sow war indes ratlos: «Momentan ist die Coolness weg, das müssen wir uns wieder erarbeiten. Union hat Standards als stärkste Waffe, dann gewinnen sie so ein Spiel. Wir waren nicht mehr so locker. Nach dem 0:1 waren wir etwas verunsichert.»

Sportvorstand Markus Krösche wollte den Kampf um die Plätze in der Königsklasse vor dem anstehenden Saisonendspurt aber noch nicht aufgeben. «Für uns geht es darum, dass wir heute eine Chance vertan und unnötig ein Spiel verloren haben», sagte Krösche, dem die «Leichtigkeit» innerhalb der Mannschaft in den vergangenen Wochen abgekommen ist.

Zu der aktuellen sportlichen Misere kamen zuletzt Berichte über Meinungsverschiedenheiten von Glasner und Krösche. Dies wies Glasner vor der Partie zurück: «Der Club hat mir ein Angebot zur Vertragsverlängerung gemacht. Das würde er nicht machen, wenn es zwischen Markus und mir nicht passen würde. Ich würde auch nicht darüber nachdenken. Wenn ich verlängere, dann ist Markus ein Grund dafür, weil wir die gleiche Version mit der Eintracht haben.»

In der Länderspielpause besteht nun die Möglichkeit, den Trend wieder zum Positiven zu wenden. Allerdings muss Glasner in den kommenden zwei Wochen beim Training improvisieren, da es einige Länderspielabstellungen gibt. Dabei können die Nationalspieler froh sein, in den kommenden Tagen ein anderes Umfeld zu genießen, während den Daheimgebliebenen ein knackiges Programm bevorzustehen scheint. Dies deutete Glasner mit einer launiger Ansage an: «Nur Offensivspieler sind eingeladen worden, die Defensivspieler bleiben.»

© dpa ⁄ Thomas Flehmer, dpa
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