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Aufatmen im Wald: Weniger Schäden durch Borkenkäfer

Stürme, Trockenheit und die Borkenkäfer haben den Bäumen sehr zugesetzt. Teile der kahlen Stellen im Wald werden wieder aufgeforstet. In anderen Gebieten erledigt dies die Natur.
Borkenkäfer
So genannte «Buchdrucker» sitzen auf der Rinde einer Fichte. © Andreas Arnold/dpa

In Hessens Wäldern ist die Zahl der von Borkenkäfern geschädigten Bäume stark gesunken. «Schon letztes Jahr hatten wir aufgeatmet, weil es weniger wurden», sagte Jörg van der Heide von Hessen Forst in Kassel. Dies liege zum einen daran, dass es mittlerweile deutlich weniger Fichten gebe. Zudem hat das kühle und nasse Wetter im Frühjahr die Entwicklung der Borkenkäfer verzögert.

Diese Insekten bräuchten eine gewisse Wärme, um auszufliegen und ihre Eier abzulegen, aus denen sich dann innerhalb von rund sechs Wochen fertige Käfer entwickeln würden, so der Fachmann. Durch die Verzögerung im Frühling gibt es im Jahr insgesamt weniger Borkenkäfer-Generationen.

Die Forstleute achten darauf, möglichst schnell die von Borkenkäfern befallenen Bäume zu erkennen und zu fällen, so dass aus den Eiern erst gar keine Käfer werden. Bis zum 31. Juli 2023 sind im hessischen Staatswald den Angaben zufolge rund 460.000 Festmeter Fichtenstämme geschlagen worden, rund die Hälfte hiervon war sogenanntes Käferholz. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es 700.000 Festmeter mit einem höheren Anteil an von Borkenkäfern befallenen Stämmen gewesen.

Mittlerweile gelten laut van der Heide fast zwölf Prozent der insgesamt 340.000 Hektar großen Fläche des hessischen Staatswalds als Schadfläche, verursacht durch Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer. Überwiegend sind Fichten betroffen. Ihnen setzt derzeit unter den Borkenkäfern vor allem der Buchdrucker zu. Die Tiere bohren sich in die Bäume und legen ihre Eier unter der Rinde ab. Nach dem Schlüpfen ernähren sich die Larven von der Bastschicht des Baums. Diese dünne Schicht unter der Rinde ist aber das lebenswichtige Adersystem des Baums, darin werden Wasser und Nährstoffe transportiert. Wenn die Schicht zerstört wird, stirbt der Baum.

Teile der kahlen Stellen im Wald werden wieder aufgeforstet, bei anderen Gebieten überlassen die Forstleute dies der Natur. Das Ziel: Misch- und damit möglichst klimastabile Wälder. «Man hat bereits vor ungefähr 30 Jahren aufgrund der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse angefangen, Mischwälder anzulegen», berichtete van der Heide. «Aber im Wald braucht eben alles seine Zeit.» Die Bäume, die in den vergangenen Jahren hätten gefällt werden müssen, seien etwa zwischen 60 und 100 Jahre alt gewesen.

In Hessen gibt es dem Statistischen Bundesamt zufolge 841.562 Hektar Waldfläche. Das entspricht einem Anteil von 39,9 Prozent an der gesamten Bodenfläche des Bundeslandes.

© dpa
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