«Auf jetzt Männer», spornte Dino Toppmöller die Profis von Eintracht Frankfurt an und klatschte anfeuernd in die Hände. Der neue Cheftrainer des hessischen Fußball-Bundesligisten präsentierte sich am Mittwoch bei der ersten Übungseinheit zur Vorbereitung auf die neue Saison energisch und ambitioniert.
Der Trainingsauftakt war keine Show für die rund 1000 Fans, sondern eine intensive Arbeitseinheit für die 25 Profis. Die Zeit tickt bis zum ersten Pflichtspiel am 13. August in der 1. Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Lok Leipzig. Eine Woche später kommt Aufsteiger Darmstadt 98 zum Start der Bundesligasaison in die Mainmetropole.
«Für das erste Training war es in Ordnung. Die Jungs hatten sofort eine gute Energie und Spielfreude. Das ist, was wir brauchen», befand Toppmöller. Nach einer kurzen Ansprache in der Kabine legte der Nachfolger von Oliver Glasner gleich zu Beginn der knapp 90 Minuten langen Übungseinheit richtig los: «Es geht darum, inhaltlich sofort in die Thematiken reinzugehen, weil wir nicht viel Trainingszeit haben», begründete er das später.
Bei den Spielern kam Toppmöllers fordernde Art und Weise gut an. «Der erste Eindruck ist sehr positiv», sagte Kapitän Sebastian Rode. «Er spricht die notwendigen Sachen klar an.» Nicht nur wegen des guten ersten Eindrucks vom früheren Assistenten von Julian Nagelsmann bei Bayern München ist der Mittelfeldspieler überzeugt, «dass wir eine gute Saison spielen werden». In der Spielzeit 2022/23 erreichte die Eintracht das Achtelfinale in der Champions League sowie das Endspiel im DFB-Pokal und qualifizierte sich als Liga-Siebter für die Play-offs der Conference League.
«Wir haben eine sehr gute Mannschaft und wollen in Europa spielen», sagte Ellyes Skhiri, der vom 1. FC Köln an den Main gewechselt ist. Er war neben Robin Koch (Leeds United) und Hugo Larsson (Malmö FF) einer von drei Neuzugängen beim Trainingsauftakt, bei dem alle Nationalspieler mit Ausnahme von mario Götze fehlten.
Leistungsträger wie Torwart Kevin Trapp und Stürmerstar Randal Kolo Muani sowie die weiteren Neulinge Willian Pacho (Royal Antwerpen), Omar Marmoush (VfL Wolfsburg) und Davis Bautista (Aucas U20) steigen erst in der nächsten Woche ins Training ein.
Dann könnte ein weiterer Neuzugang mitmischen. Jessic Ngankam steht vor einem Wechsel vom Absteiger Hertha BSC zu den Hessen. Der 22 Jahre alte Stürmer reiste am Mittwoch nicht mit ins Trainingslager der Berliner und soll in den kommenden Tagen einen Vertrag in Frankfurt unterschreiben.
Damit muss die Personalplanung noch nicht abgeschlossen sein. «Stand jetzt sind wir mit der Zusammensetzung des Kaders zufrieden, aber wir müssen schon noch einige Themen angehen», erklärte der neue Sportdirektor Timmo Hardung, der ebenfalls viel von Neu-Trainer Toppmöller hält: «Bei ihm ist verdammt viel Herzblut dabei, er arbeitet sehr akribisch und leidenschaftlich.»
Zudem ist der 42 Jahre alte Coach sehr kontaktfreudig. Nach dem Training nahm er sich viel Zeit für die Anhänger, schrieb endlos Autogramme und posierte für Selfies. «Wir freuen uns über den Kontakt zu den Fans. Sie werden uns mit durch die Saison tragen», sagte Toppmöller.