Arolsen Archives: Kanzlei sammelt Stellungnahmen

Nach anonym erhobenen Vorwürfen gegen die Führung des internationalen Zentrums zur NS-Verfolgung Arolsen Archives haben die Mitarbeitenden eine Woche länger Zeit erhalten, sich zu äußern. Die mit der Aufklärung des Sachverhalts beauftragte Rechtsanwaltskanzlei habe die ursprünglich bis 5. Juni laufende Frist bis zum 12. Juni verlängert, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Ein erster Überblick dürfte dann Ende Juni zur Sitzung des Internationalen Ausschusses als Leitungsgremium der Arolsen Archives gegeben werden. Dem Gremium gehören Vertreterinnen und Vertreter aus elf Mitgliedsstaaten an.
Arolsen Archives
Das Logo mit dem Schriftzug "Arolsen Archives" ist zu sehen. © Swen Pförtner/dpa/Archivbild

Medienberichten zufolge hatten 25 ehemalige und aktuelle Mitarbeitende der Führung der Arolsen Archives Mobbing, Machtmissbrauch und Sexismus vorgeworfen. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst, hatte die Sprecherin nach deren Bekanntwerden erklärt. Am 7. März habe man von einem Brief erfahren, den sowohl der Internationale Ausschuss als auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien erhalten hätten. Die Direktion sei gehalten, nicht zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, bis die laufende Untersuchung abgeschlossen sei.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hatte eine umgehende Aufklärung gefordert. Es gelte, Schaden von einer hochangesehenen Institution abzuwenden, die auf nationaler und internationaler Ebene wichtige Arbeit in der Erinnerungskultur und im Kampf gegen Antisemitismus leiste. Die Organisation mit Sitz im nordhessischen Bad Arolsen bewahrt persönliche Gegenstände von in Konzentrationslager verschleppten Menschen auf. Mit Freiwilligen sucht das Zentrum nach den Familien der Opfer, um die gestohlenen Erinnerungsstücke zurückzugeben. Zudem haben die Arolsen Archives das weltweit umfassendste Archiv mit Hinweisen zu 17,5 Millionen Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.

© dpa
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