Arbeitslosenzahl in Hessen nur leicht gesunken

Noch immer drücken die Folgen des Ukraine-Kriegs auf den hessischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitgeber haben angesichts offener Stellen aber ganz andere Sorgen.
Bundesagentur für Arbeit
Das Logo der Bundesagentur für Arbeit spiegelt sich in einer Scheibe. © Sebastian Kahnert/dpa

Wegen der zurückhaltenden Einstellungspolitik vieler Firmen ist die Zahl der Arbeitslosen in Hessen im Mai nur leicht gefallen. Die Zahl sank vom Vormonat um 1650 auf exakt 178.071 Menschen, wie die Regionaldirektion der Arbeitsagentur am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Das waren am Stichtag 11. Mai über 25.400 Menschen mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote Hessens sank um 0,1 Punkte auf 5,1 Prozent.

Die Frühjahrsbelebung sei in diesem Jahr deutlich zurückhaltender ausgefallen, sagte Direktionschef Frank Martin laut einer Mitteilung. «Trotz steigendem Fachkräftebedarf in vielen Branchen lässt die Einstellungsbereitschaft der hessischen Betriebe seit geraumer Zeit nach. Die Auswirkungen des Ukrainekrieges und die damit verbundenen Lieferengpässe führen immer noch zu deutlich weniger gemeldeten Stellen.»

Es entstünden aber immer noch zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse in Hessen, teilte die Behörde mit. Im Vergleich zum Vorjahr gebe es 35.000 Jobs mehr, von denen auch aus der Ukraine geflüchtete Menschen profitierten. 5650 von ihnen hätten seit März 2022 einen sozialversicherungspflichtigen Job gefunden und so die Gesamtzahl der in Hessen beschäftigten Ukrainer und Ukrainerinnen mehr als verdoppelt. 17.200 seien arbeitslos gemeldet und weitere 9400 in Vorbereitungskursen.

Die Arbeitgeber warnten angesichts von 110.000 unbesetzten Stellen und Fachkräftemangel vor einer Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich. «Unser Wohlstandsniveau lässt sich nicht mit immer weniger Arbeit halten», erklärte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände, Dirk Pollert. Es sei utopisch zu glauben, dass die Arbeitsproduktivität in den Betrieben bei Einführung einer 4-Tage-Woche sprunghaft um 25 Prozent steigen könne.

Der DGB Hessen-Thüringen verlangte größere Anstrengungen zur Einstellung schwerbehinderter Menschen. Bezirkschef Michael Rudolph begrüße höhere Ausgleichsabgaben für Betriebe, die ihren Einstellungspflichten nicht nachkommen. «Trotz ihrer überdurchschnittlichen Qualifikation sind in Hessen knapp 11.000 Menschen mit Behinderungen oder einer Gleichstellung vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen. Es liegt jetzt an den Unternehmen, diese Gruppe zur Schließung der Fachkräftelücke stärker in den Blick zu nehmen.»

© dpa
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