Al-Wazir: Grüne vom negativen Bundestrend abgekoppelt
Der hessische Wirtschaftsminister und Grünen-Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Oktober, Tarek Al-Wazir, hat mangelnde Unterstützung aus Berlin beklagt. «Ja, wir kriegen momentan keinen großen Rückenwind von der Bundesebene, aber wir haben es als hessische Grüne geschafft, ein eigenes Profil aufzubauen und uns ein Stück weit vom Bundestrend abzukoppeln», sagte er im Interview der «Fuldaer Zeitung» (Mittwochausgabe). Im jüngsten Hessentrend hätten die Grünen bei 22 Prozent gelegen und damit weiter stabil auf Platz zwei vor der SPD. «Vor uns liegt ein spannender Dreikampf um die Staatskanzlei. Da freue ich mich drauf», sagte er.
Für die Probleme in der Ampelregierung im Bund macht Al-Wazir vor allem die FDP verantwortlich. Wegen ihrer «Angst, unter die 5-Prozent-Hürde zu rutschen», hielten sich die Freidemokraten an keine Absprachen mehr. Zudem sei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) «nicht wirklich sichtbar». «Das ist Teil des Problems, das wir gerade haben», fügte er hinzu. Al-Wazir räumte aber auch Fehler seiner eigenen Partei in der Affäre um Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen ein. In Hessen wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt.