Im brisanten Hessen-Derby gegen den SV Darmstadt 98 will Eintracht Frankfurt die Erfolgsserie des Zweitliga-Spitzenreiters stoppen und dem Pokalfinale in Berlin einen Schritt näher kommen. «Im Endeffekt ist es einfach. Das Ziel ist Viertelfinale», verkündete Eintracht-Trainer Oliver Glasner vor dem Duell am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky).
Gegen den Nachbarn ist jedoch Vorsicht geboten, denn Darmstadt ist seit 20 Pflichtspielen unbesiegt. «Es ist eine klare Linie im Club erkennbar und nicht überraschend, dass am Ende auch der Erfolg steht», lobte Glasner am Montag die Arbeit der «Lilien». Er wünsche den Darmstädtern daher den Aufstieg. «Im Pokal soll jetzt aber Endstation sein», betonte der 48-Jährige.
Verzichten muss der Europa-League-Sieger auf Offensivspieler Jesper Lindström, der wegen einer Verhärtung im Oberschenkel ausfällt. Alle anderen Profis sind fit, sodass Glasner die Qual der Wahl hat. «Wir müssen schauen, wer spielt. Wir haben noch einige Spiele vor der Brust und deswegen wollen wir nichts riskieren. Die Gesundheit ist das oberste Gut», sagte der Eintracht-Trainer.
Eine Einsatzgarantie gibt es für Kapitän Sebastian Rode. «Er wird spielen», verkündete Glasner. Damit könnte Daichi Kamada weiter nach vorn auf die Position von Lindström rücken. Auch Rafael Borré sei eine Option für die Startelf.
Die Vorfreude auf die Partie ist bei Glasner groß. «Es ist eine coole Konstellation. Derby, ein Team, das in einer richtig guten Form ist, Heimspiel. Wir wollen wie immer eine gute Leistung abliefern», sagte der Österreicher.
Die wird auch nötig sein, denn Darmstadt strotzt vor Selbstvertrauen. Seit dem Saisonauftakt am 16. Juli 2022, als es ein 0:2 bei Jahn Regensburg gab, hat das Team von Trainer Torsten Lieberknecht nicht mehr verloren. Zudem gefällt sich der Zweitligist in der Rolle des Außenseiters. «Wir wissen um die Herausforderung und die Situation - es ist das Duell zwischen dem haushohen Favoriten und dem Underdog», sagte Lieberknecht.
Die Eintracht ist dennoch gewarnt, auch wenn beim Gegner mit Abwehrchef Patric Pfeiffer, Defensivspieler Matthias Bader und Stürmer Aaron Seydel einige Stützen fehlen. «Wir wissen, was auf uns zukommt. Eine sehr physische Mannschaft, die schnell in die Spitze spielt und bei Standards gefährlich ist», sagte Glasner.
Doch wie immer wollen sich die Frankfurter, die immerhin seit sieben Spielen ungeschlagen sind, vornehmlich auf ihre eigenen Stärken besinnen. «Wir müssen wieder unsere Spielfreude und unsere Variabilität zeigen», forderte Glasner und fügte hinzu: «Es liegt an uns, die Räume, die Darmstadt bietet, zu unseren Gunsten auszunutzen.» Als Kräftemessen um die fußballerische Vorherrschaft in Hessen betrachtet er die Partie jedoch nicht. «Das ist ein schönes Thema außen herum, hat für uns aber keine Relevanz», betonte der Eintracht-Trainer.