Der SV Darmstadt 98 ist auch im neuen Kalenderjahr bestens unterwegs und bleibt in der 2. Fußball-Bundesliga vorerst das Maß der Dinge. Nach einem 2:0 (2:0)-Sieg gegen Jahn Regensburg am Samstag und dem 19. unbesiegten Pflichtspiel in Serie behaupten die Hessen die Tabellenführung. «Es war ein verdienter Sieg für uns», sagte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht. Die Lilien profitierten diesmal aber auch von großzügigen Gastgeschenken der Oberpfälzer.
Beim 1:0-Führungstreffer (18. Minute) durch Braydon Manu verlor Maximilian Thalhammer den Ball nach einem Pass von Torwart Jonas Urbig 18 Meter vor dem Tor an Marvin Mehlem. Vier Minuten später erhielt Jahn-Verteidiger Scott Kennedy die Rote Karte wegen einer Notbremse, nachdem er sich bei einem hohen Ball verschätzte und Manu am Trikot festhielt. Beim zweiten Darmstädter Tor von Fabian Holland per Kopf (29.) verlängerte der Regensburger Kapitän Benedikt Gimber den Ball unfreiwillig.
Nur von Fehlern der Gäste wollte Lieberknecht aber nicht sprechen, er verwies speziell beim ersten Treffer lieber auf die eigenen Anteile: «Wir wussten, dass die Regensburger vermehrt die Spieleröffnung durch den Torhüter versuchen und wollten das auf jeden Fall gut zustellen und pressen.»
Vom «Matchglück» sprach der Darmstädter Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt, der nach längerer Verletzungspause sein Comeback gab. Vor dem Führungstor waren dabei die Oberpfälzer noch die bessere Mannschaft. «Die ersten Minuten waren fahrig mit viel Nervosität und einfachen Ballverlusten», sagte Kapitän Holland nach dem Spiel selbstkritisch. «Es war wichtig, dass wir einen klaren Kopf behalten haben und uns nicht haben verrückt machen lassen.»
Doch auch nach der 2:0-Führung war die Partie für Trainer Lieberknecht noch nicht entschieden. «Du weißt, die Erwartung im Stadion ist noch größer, dass gar nichts mehr passieren darf. Mit der Ruhe des Stadions, weil sich das für alle skurril angefühlt hat, hat meine Mannschaft Qualität gezeigt. Wir haben immer eine gute Restverteidigung gehabt und waren immer aufmerksam.»
Ansätze zur Steigerung für die kommenden Aufgaben gibt es trotzdem einige. «Sicherlich hat nicht alles geglänzt», sagte Schnellhardt. «Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die wir sicher in den Griff kriegen werden.» Nach vorne «gab es ein paar Ungenauigkeiten und wir haben manchmal die falschen Entscheidungen getroffen».
Das sollten die Hessen am Freitag (18.30 Uhr) beim SV Sandhausen möglichst besser machen, um im Aufstiegskampf weiterhin erfolgreich zu bleiben. Verzichten muss der Tabellenführer dann aber auf Offensivspieler Mehlem, der gegen Regensburg die fünfte Gelbe Karte erhielt.