Weiter Flaute auf dem Arbeitsmarkt: Die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein ist im August erneut gestiegen. Insgesamt waren 90.200 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies sei ein Plus von 3000 oder 3,5 Prozent gegenüber dem Vormonat Juli, teilte die Regionaldirektion Nord der Agentur für Arbeit am Donnerstag mit. Gegenüber dem August 2022 hat sich die Zahl der Arbeitslosen demnach um 5000 oder 5,9 Prozent erhöht. «Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat Juli kommt für uns nicht überraschend, da sich die jahreszeitlich übliche Sommerflaute im August fortsetzt», sagte der Chef der Regionaldirektion Nord, Markus Biercher.
Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,7 Prozent, nach 5,5 Prozent im Vormonat und 5,4 Prozent im August 2022. Die niedrigste Quote bei den Kreisen hat Stormarn mit 4,0 Prozent inne, die höchste Steinburg mit 6,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote in den kreisfreien Städten liegt zwischen 7,9 Prozent in Kiel und 8,6 Prozent in Neumünster. Stichtag für die Datenerhebung war der 14. August.
Der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist aus Sicht von Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen saisontypisch und zudem auf den zurückhaltenden Konsum im Handel sowie die sinkende Nachfrage im Baugewerbe zurückzuführen. «Die Beschäftigungsaussichten bleiben insgesamt aber gut», sagte der CDU-Politiker. «Vor allem im Dienstleistungsbereich und im Gesundheits- und Sozialwesen werden weiterhin händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.»
Mit Blick auf die im Vorjahresvergleich angestiegene Jugendarbeitslosigkeit bei den unter 20-Jährigen um 200 beziehungsweise 9,1 Prozent sagte Biercher, dieser Anstieg resultiere aus der jahreszeitlich typischen Sommerpause. «So melden sich jedes Jahr im August zahlreiche Jugendliche nach Abschluss der Schule vorübergehend arbeitslos.» Dies sei kein Grund zur Besorgnis. «Ich gehe bei allen Unsicherheiten davon aus, dass wir bereits im September - im Rahmen der typischen «Herbstbelebung» - wieder einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen melden können», sagte Biercher.
Die Personalnachfrage liegt über dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 27.300 sozialversicherungspflichtige offene Stellen im Bestand. Im August 2022 waren es 30.700. Vor allem im Handel, im Gesundheits- und Sozialwesen, in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe werden demnach Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die Juni-Daten - ist im Vorjahresvergleich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem Juni des Vorjahres um 8900 oder 0,9 Prozent auf 1,052 Millionen an.